News 2017
28.12.2017: BRK-Wasserwacht warnt: Trotz eisiger Temperaturen besteht Lebensgefahr beim Betreten von Eisflächen!
Eiseinbruch am 21. Dezember auf dem Hintersee geht glimpflich aus – Retter appelieren an die Vernunft der Menschen
BERCHTESGADENER LAND (ml/mp) – Winterzeit heißt Eiszeit. Derzeit frieren trotz der tagsüber milden Temperaturen langsam die heimischen Gewässer zu, vor allem in Schattenlagen wie am Hintersee – eine gefährliche Situation, denn niemand weiß, wie dick das Eis wirklich ist. „Tragfähige Eisflächen ab einer Eisstärke von zwölf Zentimetern sind derzeit noch nicht zu erwarten! Bei den aktuell niedrigen Wassertemperaturen verliert ein Mensch, der ins Eis eingebrochen ist, innerhalb kurzer Zeit das Bewusstsein und läuft Gefahr zu ertrinken“, warnt Kreis-Wasserwacht-Chef Rudolf Schierghofer.
Am 21. Dezember mussten die Einsatzkräfte gegen 13.50 Uhr zum Hintersee ausrücken, wo über Notruf ein Eiseinbruch gemeldet worden war. Als die ersten Retter eintrafen, war der Mann bereits aus dem Wasser und zog sich trockene Kleidung an. BRK-Wasserwacht, Feuerwehr, Landrettungsdienst, Notarzt und Rettungshubschrauber konnten wieder umkehren.
Bisher sind nur wenige Weiher mit einer sehr weichen Eisschicht bedeckt. Der Hintersee bei Ramsau friert langsam zu, aber hat noch lange keine tragfähige Schicht – trotzdem lassen sich etliche Menschen nicht abschrecken und sind bereits mit den Schlittschuhen unterwegs. „Von außen, also ohne Bohrung kann man die Eisdicke nicht bestimmen“, erklärt der Technische Leiter der BRK-Wasserwacht im Landkreis, Siegfried Hauber. Die Retter warnen daher ausdrücklich vor den Risiken und appellieren an die Eigenverantwortung der Menschen: Die Eisschicht muss mindestens zwölf Zentimeter dick sein, um eine Einzelperson sicher zu tragen. Da die Stärke der Eisdecke aufgrund von Strömung und wechselndem Wasserstand variieren kann, sollte man sich im Zweifelsfall gegen Aktivitäten auf zugefrorenen Gewässern entscheiden. Vor allem Kinder müssen über die Gefahren des Eises aufgeklärt und zum richtigen Verhalten angeleitet werden. Erst wenn es über einen längeren Zeitraum richtig kalt bleibt, bildet sich eine dicke Schicht aus, die auch mehrere Menschen trägt.
Wegen der aktuellen Gefahr erinnert die BRK-Wasserwacht an die wichtigsten Verhaltensregeln an winterlichen Gewässern: Zugefrorene Fließgewässer sollten grundsätzlich nicht betreten werden, da man die strömungsbedingt schwankende Tragfähigkeit nie sicher einschätzen kann. Eisdecken, die an offenes Wasser grenzen, sind für winterliche Aktivitäten fast immer zu dünn – es besteht akute Einbruchgefahr. Die Wasserwacht mahnt, Hinweisschilder, die vor diesbezüglichen Gefahren warnen, auch wirklich ernst zu nehmen.
Sollte man selbst ins Eis einbrechen, so empfiehlt die BRK-Wasserwacht, Panik zu vermeiden. Man sollte um Hilfe rufen, sich nicht entkleiden, und sich so wenig wie möglich bewegen, um nicht auszukühlen. Indem sich der Eingebrochene vorsichtig in Bauch- oder Rückenlage flach auf die Eisfläche schiebt, kann er langsam zum Ufer kriechen. Sollte die Eisfläche dafür zu dünn sein, muss das Eis behutsam abgebrochen werden, bis das Ufer erreicht wird. Unter allen Umständen sollte man aber vermeiden, unter die Eisdecke zu geraten.
„Wichtig ist, dass sofort alarmiert wird. Die BRK-Wasserwacht als Rettungsdienst fürs nasse Element ist bestens mit Spezialausrüstung wie schwimmfähigen Leinen, Neoprenausrüstungen oder Wärmesack für solche Notfälle gerüstet. Bei der Winterausbildung lernt jeder Wasserretter die Eigen- und Fremdrettung aus vereisten Gewässern“, erklärt der Technische Leiter der Ortsgruppe Berchtesgaden, Franz Kurz. Wenn also ein Eisunfall beobachtet wird, muss der Hilferuf sofort weiter gegeben und eine schnelle Rettung organisiert werden, da jede zusätzliche Minute im kalten Wasser die Kräfte des Patienten massiv mindert. Unter der vorwahlfreien Notrufnummer 112 können Wasserwacht, Rettungsdienst und Notarzt angefordert werden. „Der Anrufer sollte bewusst darauf hinweisen, dass es sich um einen Eisunfall handelt und alle W-Fragen beantworten: Wo ist etwas passiert? Was ist passiert? Wie viele Verletzte gibt es? Welche Arten von Verletzungen? Am Ende des Gesprächs sollte er auf jeden Fall auf Rückfragen warten und nicht auflegen“, erklärt Siegfried Hauber. Durch die starke Unterkühlung wird die Beweglichkeit des Betroffenen eingeschränkt. Es droht der Tod durch Erfrieren und Ertrinken. Ersthelfer sollten dem Betroffenen Mut zusprechen und ihn zum Durchhalten animieren.
Zur Rettung Eingebrochener können verschiedene Hilfsmittel in unmittelbarer Nähe des Unglücksortes verwendet werden. Genauso wie Eisleitern und Rettungsstangen können auch Bretter, Bänke, Äste, Kleidungsstücke oder schwimmfähige Seile genutzt werden; ein panischer Patient darf immer nur mit Hilfsmitteln aus dem Wasser gezogen werden, damit die Retter nicht selbst in Gefahr geraten. „Ein ins Eis eingebrochener Mensch kämpft ums Überleben und versucht krampfhaft aus dem Wasser zu gelangen. Da kann es schon passieren, dass eine zur Hilfe gereichte Hand einfach gepackt und der Helfer dann auch ins Wasser gezogen wird – die wohl größte Gefahr bei gut gemeinten Rettungsversuchen“, weiß Franz Kurz, Technischer Leiter der Ortsgruppe Berchtesgaden. Aufgrund der fehlenden Gewichtsverteilung darf sich ein Retter niemals stehend der Einbruchstelle nähern und sollte sich immer durch einen zweiten Helfer mit einer Leine oder notfalls mit den Händen absichern lassen.
Nach der Rettung aus dem Wasser muss der Patient sofort in einen mäßig beheizten Raum gebracht werden, wo man die nasse Kleidung entfernt und mit trockenen Decken einer weiteren Auskühlung entgegen wirkt. Die zusätzliche Gabe von heißen Getränken führt dazu, dass der Unterkühlte von innen angewärmt wird. Alkohol sollte nicht beigemischt werden, da er das Gegenteil bewirkt. Patienten nach einem Eisunfall benötigen dringend medizinische Hilfe durch Notarzt und Rettungsdienst und müssen im Anschluss auf der Intensivstation einer Klinik überwacht werden.
„Jedes Jahr stellt die Wasserwacht wieder fest, dass viele Wanderer leichtsinnig ihr Leben aufs Spiel setzen und auch an den Rand des Eises wandern oder fahren, wo die Schicht besonders dünn ist. Oft auch werden Kinder in Schlitten gezogen oder Hunde mit diversen Spielchen an den Rand geschickt, um die Tragfähigkeit zu überprüfen“, berichtet Kurz. „Wir sind zwar bestens ausgebildet und ausgerüstet für den Ernstfall hoffen, aber auf eine möglichst ruhige Winterzeit mit wenigen Einsätzen auf dem Eis. Wenn sich die Bevölkerung an die Eisregeln hält, gibt es auch wenig zu befürchten“, meint Kurz.
„Auch wenn es auf verschiedenen Webcams an den Seen sehr verlockend sicher aussieht, ist das Betreten immer noch lebensgefährlich!“, warnt der stellvertretende Technische Leiter aus Berchtesgaden, Martin Planegger. „Wir bitten die Bevölkerung um Mithilfe, die Warnungen ernst zu nehmen und den Bitten und Aufforderungen der Einsatzkräfte, das Eis zu verlassen, auch Folge zu leisten.“ Ende Januar 2017 war es am Königssee zu einem Eiseinbruch gekommen, wobei sehr viele Menschen die Aufforderung der Wasserwacht, das Eis zu verlassen, einfach ignorierten.
21.10.2017 – Katastrophenschutzübung Königssee: „Felssturz am Eisbachufer“
Katastrophenalarm am Königssee –
mehrere Verletze nach Felssturz im Bereich Eisbach
Das Landratsamt Berchtesgadener Land, vertreten durch den Landrat Georg Grabner, hat am Samstag, 21.10.2017, um 10.05 Uhr den Katstrophenalarm ausgerufen.
Der Grund: Gegen 8.50 Uhr ereignete sich im Bereich Eisbach ein größerer Felssturz, bei dem mehrere Personen auf einem Wanderweg verschüttet bzw. verletzt wurden.
– Glücklicherweise nur eine Übung –
Um 09.05 Uhr wurden die ersten Kräfte alarmiert: „Einsatz für die Wasserwacht Berchtesgaden, Feuerwehren Schönau und Königssee, Bergwacht und Rettungsdienst – Felssturz am Königssee“.
Nach der ersten Überfahrt mit dem Motorrettungsboot der Wasserwacht Berchtesgaden, wurde am Schadenort erst mal grob die Lage festgestellt und an die ILS weitergeleitet. Die Einsatzstelle ist von der Seelände 7 Km entfernt und auf dem Landweg nicht erreichbar.
Die nach weiterer Erkundung genauere Lagemeldung an den Einsatzleiter schildert die dramatische Situation vor Ort: „Wir haben mehrere verletzte Personen, teilweise unter Steinbrocken oder Bäumen eingeklemmt, starke Staubentwicklung durch den Felssturz – alles sehr unübersichtlich.“ Aufgrund dieser festgestellten Lage entschieden die Einsatzleiter von Wasserwacht, Rettungsdienst und Feuerwehr, weitere Einsatzkräfte alarmieren zu lassen. So wurden die gesamte Kreiswasserwacht des Berchtesgadener Landes mit den Ortsgruppen Bad Reichenhall, Freilassing und Laufen, die Tauchergruppe der Feuerwehr Bad Reichenhall, die Schnelleinsatzgruppen der BRK – Bereitschaften sowie die SanEl mit UGSanEl und die UGÖEL wurden alarmiert. Am Uferbereich Eisbach, wurde ein eigener Abschnitt gebildet, in dem Patienten gesucht, gesichtet und per Triage eingeteilt wurden.
„Die Lage ist unübersichtlich, der Einsatzort ist abgelegen – um 9.45 Uhr habe ich den Artikel 15 – Großschadensereignis ausgerufen“ erläutert Anton Brandner als örtlicher Einsatzleiter (ÖEL). Der Landrat und Vertreter der Gemeinde Schönau am Königssee besuchen die Einsatzleitung, die sich an der Seelände gebildet hat – man konferiert über das weitere Vorgehen:
„Derzeit haben wir insgesamt zehn Boote im Einsatz, mit denen wir Personal und Material nach hinten transportieren und Patienten nach der Sichtung nach vorne“ berichtet Martin Planegger, als Einsatzleiter Wasserrettungsdienst. „Die sechs Boote der Kreiswasserwacht Berchtesgadener Land, darunter das Rettungsboot, das am Königssee fest stationiert ist und über 2 Tonnen bzw. 15 Personen Zuladung hat, werden unterstützt durch ein Boot der Schifffahrt Königssee, ein Boot des Nationalparks und zwei Boote der Feuerwehr Bad Reichenhall“.
Um 10.05 Uhr wird vom Landrat der Katastrophenalarm ausgerufen: „Die Einsatzstelle ist nur auf dem Wasserweg erreichbar, Hubschrauber können aufgrund der starken Staubbildung nur bedingt eingesetzt werden, wir gehen aktuell von ca. 30 betroffenen Personen aus“ so wird der Katastrophenalarm begründet.
Der Dreh-und Angelpunkt des Einsatzes: Die Boote der verschiedenen Organisationen müssen koordiniert werden: Jedes „Fremdboot“ ist mit einem Wasserretter mit Digitalfunkgerät besetzt – die Koordination übernimmt die Bootseinsatzleitung der Wasserwacht. Jedes der Boote fährt nur mit einem eigenen Auftrag zum Eisbach bzw. retour. Nach der Sichtung der Patienten am Einsatzort, wurden die Patienten nach Schwere der Verletzungen per Boot an die Seelände zum dort aufgebauten Behandlungsplatz verbracht. Die Wasserretter der Kreiswasserwacht Berchtesgadener Land unterstützten den Rettungsdienst bei der Betreuung der Patienten und dem Be-und Entladen der Boote bis hin zur Übergabe an den Behandlungsplatz.
Nachdem um 11.50 Uhr alle Patienten aus dem Schadensgebiet transportiert waren, wurde um 12.15 Uhr der Katastrophenalarm beendet.
Bilanz: 9 Tote, 23 Verletzte
„Diese Übung zeigt wieder, wie gut wir bei unseren Rettungs-und Hilfsdiensten aufgestellt sind“ so Landrat Georg Grabner in der Abschlussbesprechung der Katastrophenschutzübung. „Knapp 200 Einsatzkräfte, die meisten davon ehrenamtlich, haben heute bewiesen, dass sie sehr gut zusammenarbeiten können! Vielen Dank für Euer Engagement“.
Die Kreiswasserwacht Berchtesgadener Land war mit insgesamt 47 Einsatzkräften vertreten und stellte den Einsatzleiter Wasserrettungsdienst, die Einsatzleitung Wasserwacht, die Bootseinsatzleitung, einen Abschnittsleiter Schaden sowie sechs Boote mit Bootsführern und Wasserrettern. „Diese Übung ist aus Wasserwacht-Sicht sehr gut gelaufen! Ein paar Verfeinerungen haben wir erkannt und bereits umgesetzt“ so Martin Planegger. „Der entscheidende Punkt war die Bootseinsatzleitung der Wasserwacht. Diese haben wir seit einer großen Übung 2007 laufend weiterentwickelt. Mit Flipchart, Seekarte und taktischen Zeichen sowie einer ausgezeichneten Führungsarbeit hat diese bestens funktioniert“ freut sich Franz Kurz, der techn. Leiter der Wasserwacht Berchtesgaden, der bei der Ausarbeitung der Übung involviert war.
Verfasser: Martin Planegger, Kurz Franz
Bilder: SEG IuK BGL, Berchtesgadener Anzeiger (K. Pfeifer), Martin Planegger
26.08.2017: BRK Wasserwacht und Nationalpark Berchtesgaden weisen auf Verhaltensregeln im Nationalpark hin
Immer öfters müssen die ehrenamtlichen Wasserretter der BRK Wasserwacht Berchtesgaden Touristengruppen auf die Regeln im Nationalpark hinweisen: Campieren und Lagerfeuer sind verboten.
SCHÖNAU AM KÖNIGSSEE (mp) – In lauen Sommernächten gemütlich am See um ein Lagerfeuer sitzen – wer wünscht sich das nicht? Leider mussten die Mitglieder der BRK Wasserwacht Berchtesgaden in letzter Zeit während Einsatz- oder Übungsfahrten am Königssee immer wieder Gäste auf die Regeln des Nationalparks hinweisen. Gerade am und um den Königsbach-Wasserfall am Königssee, gesellen sich im Sommer viele Jugendliche wie auch Erwachsene. „Zelten, Campieren und Lagerfeuer sind im Nationalparkgebiet strengstens verboten“ so Martin Planegger, stellvertretender technischer Leiter der BRK Wasserwacht Berchtesgaden. „Wir haben so ein schönes Fleckchen Natur, das sollten wir den nächsten Generationen erhalten“.
Bei fast jeder Einsatz- oder Übungsfahrt am Königssee sammeln die Mitglieder der Wasserwacht Müll und Hinterlassenschaften der Gäste auf. „Gerade bei schönen Abenden müssen wir immer wieder jugendliche Gruppen auf das Lagerfeuer-Verbot hinweisen“ so Martin Planegger. Der Nationalpark Berchtesgaden hat in Abstimmung mit der Seenschifffahrt und der Polizei an mehreren zentralen Stellen rund um den Königssee die „Verhaltensregeln“ veröffentlicht. Wenn ein Lagerfeuer außer Kontrolle gerät, kann sich im naturbelassenen Gehölz und Untergehölz schnell ein größerer Waldbrand entwickeln. Aus diesem Grund möchte die Wasserwacht Berchtesgaden sowie der Nationalpark Berchtesgaden nochmals darauf Aufmerksam machen, dass Zelten und das entzünden eines Lagerfeuers im Nationalpark ist strengstens verboten. (§9, Abs.4, Nr. 4 Nationalparkverordnung). Wiederholt wurden in jüngster Zeit Campierer und Lagerfeuer im Gebiet des Nationalparks gemeldet. Aus diesem Grund führt die Nationalparkverwaltung aktuell verstärkt Kontrollen durch.
19.06.2017 – BRK Wasserwacht gibt Tipps für Ersthelfer
BRK-Wasserwacht erinnert an die wichtigen Verhaltensregeln bei Ertrinkungsunfällen. „Das Wichtigste ist immer, gleich den Notruf 112 zu wählen. Nur dann kann die Leitstelle in Traunstein die rasche Rettung in die Wege leiten“, erklärt Kreis-Wasserwacht-Chef Rudolf Schierghofer. Wenn man einen Ertrinkungsunfall mitbekommt, sollte man folgende Grundregeln beachten: Ruhe bewahren, Notruf absetzen, Hilfe rufen, dem Ertrunkenen helfen, ohne sich selbst in Lebensgefahr zu begeben und an Land dann Erste Hilfe leisten, bis Notarzt und Sanitäter eintreffen.
„Ruhe bewahren ist natürlich nicht einfach, ist aber mitunter der wichtigste Schritt. Den Notruf kann jeder absetzen, der ein Telefon bedienen kann; anschließend sollte man laut um Hilfe rufen, damit möglichst noch andere Ersthelfer kommen und mithelfen“, betont Schierghofer. Dem Ertrinkenden helfen: Mit Hilfe eines Bootes kann man sich dem Patienten nähern, wenn kein Boot zur Verfügung ist, sollte man ihn ansch
wimmen. „Als Retter sollte man immer ein schwimmfähiges Hilfsmittel dabeihaben, das man dem Patienten reichen kann. Ein Ertrinkender ist immer panisch und versucht mit allen Mitteln, über Wasser zu bleiben. Reicht man ihm die Hand oder kommt man sich zu nahe, besteht die Gefahr, unter Wasser gedrückt zu werden“, warnt Schierghofer, der auch Ausbilder im Rettungsschwimmen ist. An vielen Badeseen sind aus diesem Grund Rettungsringe am Ufer angebracht. Ist kein Rettungsgerät vorhanden, kann man eine Luftmatratze oder andere schwimmfähige Gegenstände nehmen, die man dann dem Patienten aus sicherer Entfernung reicht.
Hat der Ertrinkende das Hilfsmittel gegriffen, muss man ihn zügig an Land bringen. Der einfachste Weg ist natürlich mit einem Boot; wenn kein Boot vorhanden ist, muss er notfalls schwimmend gezogen werden. Ist der Patient an Land ansprechbar, so ist Erste Hilfe nach Bedarf zu leisten – einfach mit dem Patienten sprechen – wichtig hierbei ist vor allem der Wärmeerhalt, beispielsweise mit einer Rettungsdecke. Sollte der Patient nicht bei Bewusstsein sein muss die Atmung kontrolliert werden. Eine Atemkontrolle besteht aus „Sehen, Hören und Fühlen“ rund zehn Sekunden lang.
Wenn der Patient bewusstlos ist und atmet, muss er sofort in die stabile Seitenlage gebracht und überwacht werden, bis die Rettungskräfte eintreffen – ein weiterer Anruf bei der Leitstelle mit dem Hinweis „Patient ist bewusstlos, aber atmet“ ist hilfreich für die weitere Planung des Einsatzablaufs. Hat der Patient keine Atmung mehr, muss sofort mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW) begonnen werden. „Wenn in der Nähe ein Frühdefi (AED) vorhanden ist, sollte das Geräte sofort mit eingesetzt werden, da dann die Chancen überaus gut sind , dass der Patient ohne bleibende Krankheiten das Ereignis übersteht“, beton Schierghofer.
Als Retter sollte ich man kein zu großes Risiko eingehen und sich selbst nicht in Lebensgefahr bringen. Wichtig ist immer abzuschätzen: Kann ich die Strecke aus eigener Kraft schwimmen, habe ich Kinder dabei, auf die ich aufpassen muss, fühle ich mich selber fit, um zu helfen? Wenn man als Aufsichtsperson für Kinder unterwegs ist, kann man meist nicht mehr tun, als den Notruf abzusetzen und weitere Ersthelfer herbeizurufen. Im Landkreis gibt es vier Ortsgruppen der BRK-Wasserwacht. Bei jeder kann man das Deutsche Rettungsschwimmabzeichen (DRSA) ablegen. „Jeder Mensch sollte einmal im Leben zumindest das bronzene DRSA machen. Hier werden die Grundlagen für die Rettung von Ertrinkenden erklärt, ausgebildet und geprüft“, erklärt Schierghofer, der Interessierten anbietet, einfach Kontakt zur örtlichen Wasserwacht aufzunehmen.
Unbedingt Baderegeln beachten
Damit überhaupt nichts passiert, sollten die Baderegeln beachtet werden: Achte auf die Wassertemperatur; springe nie erhitzt ins Wasser! Kühle Dich vorher ab! bade nie mit vollem Magen; gehe nicht übermüdet ins Wasser! Schwimme oder tauche nicht im Bereich von Sprunganlagen! Unterlasse das Rennen am Beckenrand! Verlasse das Wasser sofort, wenn Du frierst! Trockne Dich nach dem Baden gut ab! Stoße nie andere ins Wasser! Verlasse bei Sturm, Gischt oder Gewitter das Wasser! Gehe nicht unter Alkohol- Medikamenten- oder Drogeneinfluss ins Wasser! Benutze als Nichtschwimmer nie aufblasbare Schwimmkörper als Schwimmhilfe! Springe nie in unbekanntes oder trübes Gewässer! Beachte Warnhinweise, Begrenzungen, Absperrungen und Bojen! Tauche nicht mit beschädigtem Trommelfell oder einer Erkältung! Meide Wasserpflanzen, Wehre und Strudel! Schwimme lange Strecken nie ohne Bootsbegleitung und bade nie allein! Rufe im Notfall rechtzeitig um Hilfe! Beachte die besonderen Gefahren am und im Meer! Bleibe weg von Schiffen und Wasserfahrzeugen!
18.05.2017: 15 neue Wasserretter für das Berchtesgadener Land
Ehrenamtliche Ausbilder der BRK-Wasserwacht bilden in Eigenregie über Monate hinweg zukünftige Einsatzkräfte aus
BAD REICHENHALL (mp/ml) – Die Bade-Saison an den heimischen Gewässern kann beginnen: Die ehrenamtlichen Ausbilder der BRK-Wasserwacht haben seit September 2016 im Rahmen eines Pilot-Projekts mit neu strukturieren Kursinhalten insgesamt 15 weitere Einsatzkräfte für den Wasserrettungsdienst im Landkreis ausgebildet, die nun alle erfolgreich ihre Prüfung abgelegt haben. Die jungen Frauen und Männer engagieren sich zukünftig im Wachdienst an den Seen und in den Bädern sowie in den mobilen Schnell-Einsatz-Gruppen (SEG´n), die zu Rettungseinsätzen am und im Wasser ausrücken.
Die Ausbildungsinhalte sind thematisch breit gefächert und umfangreich und bestehen aus mehreren Modulen, darunter die Ausbildung zum Sanitäter, die Zusatzqualifikation Fließwasserrettung, Rettung aus schwierigem Gelände, Tauch- und Ertrinkungsunfälle, Wiederbelebung von Kindern und Erwachsenen mit dem Frühdefi, Kindernotfälle, Nachteinsätze, Motorrettungsboot-Einsätze, Einsätze auf winterlichen Gewässern mit Eiseinbruch und die Mitarbeit bei der erweiterten rettungsdienstlichen Versorgung. Die Teilnehmer des Kurses zum Wasserretter und Fließwasserretter kommen aus den Ortsgruppen Bad Reichenhall, Berchtesgaden, Freilassing-Ainring und Laufen-Leobendorf.
Die jeweils am Wochenende durchgeführte Ausbildung umfasste insgesamt über 100 Unterrichtseinheiten und war nach dem neuen modularen Aufbau des Wasserretter-Lehrgangs der BRK-Wasserwacht organisiert. „2016 hat sich die Ausbildung zum Wasserretter grundlegend geändert. Der modulare Aufbau des Kurses hat einige Vorteile im Vergleich zur bisherigen Ausbildung. Wir können nun beispielsweise verstärkt auf die Besonderheiten unseres Einsatzgebiets eingehen“, erklärt Lehrgangsleiter und Ausbilder Christian Standl aus Bad Reichenhall. Die Ausbildungsthemen wie Basisausbildung Notfallmedizin, Einsatztraining Wasserrettung, Zusatzqualifikation Fließwasserrettung sowie regionales Einsatztraining im gesamten Berchtesgadener Land sind Bestandteil des eigentlichen Wasserretter-Kurses. Zur ergänzenden Fließwasserrettung gehörten Gewässer- und Strömungskunde, Beurteilung und Verhalten bei Fließwasserrettung bei Tag und Nacht, Seil- und Knotenkunde sowie Rettungs- und Hilfsmittel.
Während der praktischen Ausbildung in den verschiedenen Modulen lernten die angehenden Wasserretter auch gleich bei vielen Übungen am Wasser ihr zukünftiges Einsatzgebiet kennen. So wurde die Bootsausbildung in Laufen und am Königssee, die Fließwasserausbildung in Bad Reichenhall und die Sanitätsausbildung in Freilassing und Berchtesgaden durchgeführt.„Es war überaus lehrreich, abwechslungsreich und spannend! Wir freuen uns, dass wir es alle geschafft haben!“, berichtet Teilnehmerin Martina Häusser aus Berchtesgaden.Während der gesamten Ausbildung wechselten sowohl die Lehrgangsorte als auch die Ausbilder und Trainer. „Aufgrund der großen Vielseitigkeit und der verschiedenen Ausbilder haben die Teilnehmer nun ein überaus breites Basiswissen und sind so gut auf alle weiterführenden Lehrgänge vorbereitet“ erklärt Siegfried Hauber, Technischer Leiter der BRK-Kreis-Wasserwacht Berchtesgadener Land.
Die ganztägige Abschlussprüfung fand am Thumsee bei Bad Reichenhall statt: In vier komplexen Einsatz-Simulationen mussten die Teilnehmer im Vierer-Team die Versorgung eines Tauchunfalls, die Rettung eines Ertrinkenden mit dem Motor-Rettungsboot, eine Kinder-Wiederbelebung sowie die Wiederbelebung eines Erwachsenen im Rahmen einer lebensbedrohlichen Herzrhythmus-Störung abarbeiten. Alle 15 zur Prüfung angetretenen Teilnehmer schlossen den Prüfungstag mit Erfolg ab. „Ich freue mich, dass wieder so viele junge Menschen in der Wasserwacht aktiv sind“, erklärte Rudolf Schierghofer, Vorsitzender der BRK-Kreis-Wasserwacht, bei der Zertifikatsübergabe am Schluss des Lehrgangs. „Ihr habt nun die Grundausbildung bestanden und könnt Euch auf dieser Basis in allen Fachbereichen der Wasserwacht weiterbilden. Ab sofort könnt Ihr auch den Wachdienst mit den anderen Aktiven übernehmen sowie bei Einsätzen ausrücken, sofern Ihr schon volljährig seid!“
Während der gesamten Ausbildung seit September wurden die Wasserwachtler auch durch den Betreuungsdienst der BRK-Bereitschaften unterstützt. Sowohl bei der Eisaubildung am Hintersee wie auch während der Prüfung wurden die Teilnehmer, Helfer, Mimen und Ausbilder durch die Ehrenamtlichen bekocht und verpflegt. „Ohne Till Schöndorfer, Patrick Walser und ihr Team wäre vieles nicht so einfach gewesen“, lobt Martin Planegger, stellvertretender Technischer Leiter aus Berchtesgaden. „Der Lehrgang war schon sehr zeitintensiv, aber wir haben überaus viel gelernt. Für die tolle und lehrreiche Zeit möchten wir uns bei allen Helfern und Ausbildern herzlich bedanken!“, lobt Michael Berger aus Bad Reichenhall.
22.01.2017: BRK-Wasserwacht hat ernste Zukunftssorgen wegen ungewissem Fortbestand der Watzmann-Therme
Die Vorstandschaft der Wasserwacht Berchtesgaden
Vorstandschaft bei Jahreshauptversammlung einstimmig wiedergewählt – Ehrenamtliche Rettungsschwimmer wollen in Sachen Therme von politischen Entscheidungsträgern nicht vor vollendete Tatsachen gestellt werden
BERCHTESGADEN/BISCHOFSWIESEN (ml) – Die BRK-Wasserwacht-Ortsgruppe Berchtesgaden hat bei ihrer Jahreshauptversammlung ihren bisherigen Vorstand einstimmig im Amt bestätigt und auf ein sehr erfolg- und arbeitsreiches Rekord-Einsatzjahr mit 70 Alarmierungen zurückgeblickt, aber auch ernste Sorgen um ihren Fortbestand wegen der ungewissen Zukunft der Watzmann-Therme geäußert. „Ohne Hallenbad als Trainingsstätte und Grundlage unserer Arbeit wird es keine effektive Rettungsschwimmausbildung mehr geben, und es wird wieder mehr passieren, da die Kinder nicht mehr schwimmen lernen!“, warnte Vorsitzende Elke Schneider mit einem Appell an alle politischen Entscheidungsträger. Schneider, ihr Stellvertreter Gerhard Däuber, die Technischen Leiter Franz Kurz, Martin Planegger und Erhard Laube, Kassier Nadine Komma und die Jugendleiterinnen Kathi Hinterbrandner, Maria Planegger und Kathi Listl bilden für die kommenden vier Jahre die neue Vorstandschaft.
Ohne Hallenbad keine effektive Schwimmausbildung
„Unser Bad kann sich auch nach 20 Jahren noch sehen lassen. Wichtige Alleinstellungsmerkmale sind, dass es familienfreundlich, kompakt, übersichtlich und preiswert bleibt. Mit Superlativen wie dem zukünftigen Salzburger Paracelsusbad oder gar Erding können und sollten wir uns nicht messen und durch eine Hochrüstung mit vielen Millionen werden letztlich nur die Eintrittspreise immer höher werden“, befürchtet Schneider. Die ehrenamtlichen Rettungsschwimmer sprechen sich klar gegen ein Wettrüsten mit konkurrierenden Thermen in der Region und dem voraussichtlich 2019 fertiggestellten Paracelsusbad aus und wünschen sich eine Watzmann-Therme, die durch weiterhin günstige Eintrittspreise vor allem von den Einheimischen wieder mehr angenommen und letztlich auch wirtschaftlich getragen wird. „Für Emotionen ist es viel zu früh, denn wir werden nicht die Watzmann-Therme schließen, ohne ersatzlos ein anderes Angebot vorzulegen“, versuchte Bischofswiesens Bürgermeister Thomas Weber stellvertretend für alle fünf Gemeinden des südlichen Landkreises in seinem Grußwort zu beruhigen. Obwohl frühestens im Herbst 2017 eine Entscheidung fallen soll, haben die ehrenamtlichen Rettungsschwimmer dennoch Angst, plötzlich vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden. Witterungsbedingt wären die Freibäder in Marktschellenberg, Schönau oder Bischofswiesen keine echten Alternativen.
BRK-Bereitschaft und BRK-Wasserwacht suchen in Berchtesgaden auch nach wie vor nach einer neuen Bleibe, da der vorhandene Raum nicht mehr ausreicht. Konkrete Pläne, beide Rotkreuz-Gemeinschaften bei der Berchtesgadener Feuerwehr unterzubringen, scheiterten 2016 aber an Vorschriften und am vorhandenen Raum. „Wir hätten Euch gerne bei uns gehabt, die Umsetzung wäre aber realistisch nicht machbar gewesen“, betonte Mario Kirchhoff und bedankte sich stellvertretend für alle Feuerwehren des südlichen Landkreises in seinem Grußwort für die gute Zusammenarbeit. Kreis-Wasserwacht-Chef Rudi Schierghofer, der neue Berchtesgadener Polizeichef Willi Handke, Michael Grießer von der Königssee-Schifffahrt und Bürgermeister Thomas Weber lobten die BRK-Wasserwacht für ihr großes, nicht selbstverständliches ehrenamtliches Engagement.
Bisher stärkstes Einsatzjahr überhaupt
1.098 Mitglieder gehören aktuell zur Berchtesgadener Wasserwacht, davon sind 40 aktive Einsatzkräfte, mindestens Rettungsschwimmer, meist aber mit zahlreichen Spezialausbildungen, denen 2016 unter anderem 70 Einsätze – so viele wie nie zuvor – einiges abverlangt haben und die insgesamt 4.403 Stunden unentgeltlich für die Wasserwacht gearbeitet, trainiert und geübt haben; im Schnitt also jeder zwei bis drei Arbeitswochen. „Jeder Ehrenamtliche muss dabei schauen, Familie, Beruf und Ehrenamt unter einen Hut zu bringen“, betonte Schneider, die froh ist, dass Alt und Jung sich gut ergänzen und die Mega-Aufgabe gemeinsam stemmen. Von den 70 Einsätzen waren 48 mit dem Motorrettungsboot, es wurden 31 verletzte und erkrankte Menschen versorgt, 17 Einsätze fanden zusammen mit der Bergwacht statt, die die Wasserwacht samt Ausrüstung, All-Terrain-Vehicle (ATV) und E-Bikes mit ihrem Boot über den Königssee transportiert, beispielsweise zu den vielen Ostwand-Einsätzen, zwei Rettungen aus dem unwegsamen Steilufer des Königssees, vier Vermisstensuchen, zwei Canyon-Einsätze, der Katastropheneinsatz der heimischen Canyon-Retter beim Hochwasser in Niederbayern, ein Feuerwehr-Transport per Boot wegen eines Brandmeldealarms in Sankt Bartholomä, drei Taucheinsätze, bei denen aber keine Menschen gerettet oder geborgen werden mussten und darüber hinaus viele kleine Erstversorgungen bei kleineren und größeren medizinischen Notfällen abseits der eigentlichen Wasserwacht-Einsätze – auch beim Wachdienst in den Bädern und bei Sanitätsdiensten.
Einsatzschwerpunkt war wie immer der Touristen-Hotspot Königssee, wobei auch außergewöhnliche Notfälle wie ein in die hochwasserführende Ache gestürztes Auto oder die Katastrophe in Niederbayern das Können der Berchtesgadener forderten. „Klaus Pfeifer wurde per Winde auf einen Balkon eines umspülten Hauses abgelassen und mit den Bewohnern in den Hubschrauber aufgenommen; beim nächsten Anflug war der Balkons bereits weg“, schilderte Kurz die dramatischen Szenen. Für all das finden fast jeden Tag Übungen, Fortbildungen und Training statt. Kurz: „Unsere Leute sind dadurch auch in kritischen Gewässern absolut fit und mit Spaß dabei!“
Erhard Laube dritter Technischer Leiter
Da ihre Aufgaben immer mehr werden, werden Franz Kurz und Martin Planegger in Zukunft mit Erhard Laube durch einen dritten Technischen Leiter entlastet, der sich um den Schwerpunkt Tauchen kümmern wird, der die Organisation immer mehr fordert: Ein Rettungstaucher braucht neben der medizinischen Untersuchung mindestens 100 Tauchstunden als Grundlage und zehn Tauchstunden jährlich, darunter auch nachts und im Eis, um den Aufgaben gewachsen zu sein. 2016 fanden 25 Tauchübungen, unter anderem auch mit einem Tauchroboter für größere Tiefen im Königssee statt. Laut Kurz ist die Technik aber noch zu wenig entwickelt und eine Anschaffung aufgrund der hohen Kosten nicht relevant. Vergangenes Jahr bekam die Wasserwacht unter anderem ein neues Raftboot für die Fließwasserrettung, war mit der Einführung des Digitalfunks stark gefordert, hat 42 Rettungsschwimmabzeichen abgenommen und zwei neue Bootsführerinnen ausgebildet. Abseits der öffentlichen Aufmerksamkeit hat die Wasserwacht unter anderem auch fünf minderjährigen, unbegleiteten Flüchtlingen das Schwimmen beigebracht.
Starke Gemeinschaft die füreinander einsteht
Neben den vielen Aufgaben und Pflichten ist die Berchtesgadener Wasserwacht auch eine starke Gemeinschaft aus Freunden, die füreinander einstehen und zusammenhalten: Hochzeiten und Geburtstage werden zusammen gefeiert, Feste und Ausflüge organisiert und trotz aller auch belastenden Erlebnisse kommen Spaß und Heiterkeit bei v
ielen gesellschaftlichen Ereignissen nie zu kurz. Wie relativ der Begriff der oft so knappen Zeit ist, musste Schneider eindrucksvoll bei einem Ostwand-Einsatz im Sommer erleben, als sie zusammen mit Klaus Pfeifer und Christoph Golser die Bergwacht per Boot nach Sankt Bartholomä gefahren hatte und dort rund eine Stunde zum Warten verdammt war. „Klaus vertrieb uns die Zeit, indem er uns von seinen vielen Ostwand-Begehungen und Führungen erzählte – vier Tage später passierte dann der tragische Absturz und ich bin heute so dankbar, dass wir diese eine Stunde noch zusammen verbracht hatten.“ Pfeifer war im August bei einem Unfall in der Kletterhalle ums Leben gekommen und aus der Mitte der aktiven Einsatzkräfte gerissen worden.
Sehr starke Jugendarbeit
Die Jugendgruppe hatte im Vorfeld der Jahreshauptversammlung bereits gewählt: Kathi Hinterbrandner, Maria Planegger und Kathi Listl bleiben für vier weitere Jahre Jugendleiterinnen der Ortsgruppe, die nach wie vor mit durchschnittlich rund 100 Kindern im Training am Donnerstag zwischen 18 und 20.15 Uhr sehr stark frequentiert ist. Die Wasserwacht versucht dabei dem Nachwuchs mit Spiel und Spaß das Schwimmen beizubringen, Technik und Ausdauer zu optimieren und Abzeichen zu erreichen, wobei über 100 Abzeichen erreicht und abgenommen wurden. Die Anfänger-Schwimmkurse für 2017 und 2018 sind bereits alle ausgebucht; 2019 ist fast komplett vorbelegt. Zusätzlich unterstützt die Wasserwacht die heimischen Schulen personell beim Schwimmunterricht. Für die Jugendgruppen war darüber hinaus ein abwechslungsreiches und spannendes Programm geboten: Eine Jugendübung am Königssee, ein gemeinsames Zeltlager mit den Reichenhallern am Waginger See und eine gemeinsame Saalach-Rafting-Tour, wobei neue ortsübergreifende Freundschaften entstanden, Schnuppertauchen im Schornbad und im Anifer Waldbad, eine Schnitzeljagd durchs Deutsche Museum, ein Meerjungenfrauen-Schwimmkurs zur Schornbad-Eröffnung und die Ferienprogramme für Schulkinder zum Kennenlernen der Wasserwacht. Anna Angerer, Verena, Martina und Barbara Häusser, Hannah Renoth, Julia Renoth, Anna und Lena Gloau, Simon Klapfenberger, Amelie Hajek und Leni Stöger absolvierten über mehrere Wochen hinweg die neue Ausbildung zum Rettungsschwimmer im Wasserrettungsdienst an den heimischen Gewässern, wodurch die nächste Generation an Einsatzkräften bereits in den Startlöchern sitzt. Hinterbrandner: „Unsere Männerquote in der Jugend ist derzeit sehr schlecht, weshalb wir uns über ein paar Buben sehr freuen würden!“
Verdiente Mitglieder geehrt
Gerhard Däuber wurde wegen seines jahrzehntelangen Engagements an der Spitze der Ortsgruppe zum Ehren-Vorsitzenden ernannt. Claus Hieke vom Ehrungsausschuss der BRK-Wasserwacht und stellvertretender Bezirksvorsitzender lobte die starke Ortsgruppe für ihre gute Führung und zeichnete Siegfried Grassl, Renate Däuber und Ehrhard Laube für ihr jahrzehntelanges Engagement mit der goldenen Ehrennadel des BRK aus – die höchste Auszeichnung der Organisation auf Landesebene. Christl Wagner hätte die Auszeichnung ebenfalls erhalten, war aber verhindert. Kreis-Wasserwacht-Chef Rudi Schierghofer zeichnete Sabrina Komma, Kathi Listl und Andreas Hinterbrandner mit der Wasserwacht-Medaille in Bronze aus, überreichte an Maria Planegger die Auszeichnungsspange für zehn Dienstjahre und überreichte Zeitehrungen an langjährige aktive und fördernde Mitglieder: Julia Renoth (5 Jahre), Sabrina Komma (15), Christoph Golser (20), Sandra Tartler (25), Claudia Lochner (30), Sabine Walter (35), Helga Buchner (45) und Edi Schmid (45).
Juni 2017 – BRK Wasserwacht gibt Tipps zur Ersthilfe bei Ertrinkungsunfällen | Wasserwacht Berchtesgaden
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Bericht zur Katastrophen-Schutzübung 2017 | Wasserwacht Berchtesgaden
[…] Am 21.10.2017 hat am Königssee eine großangelegte Katastrophenschutzübung stattgefunden. Zum ausführlichen Bericht: News 2017 […]
28.12.2017: BRK-Wasserwacht warnt: Trotz eisiger Temperaturen besteht Lebensgefahr beim Betreten von Eisflächen! | Wasserwacht Berchtesgaden
[…] Mehr lesen: News 2017 […]