Ehrenamtliche der BRK-Bereitschaften, der BRK-Wasserwacht und der Bergwacht im BRK unterstützen seit Samstagabend die Unwetter-Einsätze in Berchtesgaden, Bischofswiesen, Marktschellenberg, Ramsau und Schönau
BERCHTESGADEN/BISCHOFSWIESEN/MARKTSCHELLENBERG/RAMSAU/SCHÖNAU – Die Ehrenamtlichen der BRK-Gemeinschaften sind seit Samstagabend im Einsatz und unterstützen im Schicht-Betrieb den großen Hochwasser-Einsatz im inneren Landkreis. Die BRK-Bereitschaften sind mit zusätzlichen Sanitätern und Fahrzeugen zur Ergänzung des regulären Rettungsdienstes und Krankentransports unterwegs, müssen immer wieder zu Notfällen ausrücken und betreiben zusammen mit dem Malteser Hilfsdienst (MHD)und der BRK-Wasserwacht örtliche Betreuungsstellen für mehrere hundert Evakuierte, die ihre Wohnhäuser wegen Wasser und Muren nicht mehr betreten können. Die Spezialisten der Bergwacht im BRK und der BRK-Wasserwacht stehen für Rettungen im schwierigen Gelände und in den durch Wasser und Muren abgeschnittenen Ortsteilen in Bereitschaft.
Rettungsdienst-Verstärkung & Betreuung hunderter Evakuierter
Die ehrenamtlichen BRK-Bereitschaften Ainring, Stadt Freilassing, Bad Reichenhall, Berchtesgaden und Teisendorf ergänzen seit Samstagabend im Schichtdienst mit zusätzlichen Sanitätern und Fahrzeugen den regulären Rettungsdienst und Krankentransport im inneren Landkreis, um vor allem eine effiziente Versorgung trotz der teilweise nur noch über Umwege und mit Verzögerung erreichbaren Ortsteile zu gewährleisten, wobei sie immer wieder zu Notfällen und Krankentransporten ausrücken und die Arbeiten von Feuerwehr und THW absichern. Sie organisieren darüber hinaus die Betreuung, Verpflegung, Unterkunft und Psychosoziale Notfallversorgung (Kriseninterventionsdienst) von einigen hundert unverletzten, evakuierten Hochwasser-Opfern und die Verpflegung der Einsatzkräfte, wobei die Einheiten der Bereitschaften, der BRK-Wasserwacht und der Bergwacht im BRK von der Sanitätseinsatzleitung mit Unterstützungsgruppe koordiniert werden.
Abgetriebenes Auto & gestrandete Bergsteiger am Königssee
Die ehrenamtlichen BRK-Wasserwachten Bad Reichenhall, Berchtesgaden, Freilassing-Ainring und Laufen-Leobendorf stellen der Führungsgruppe Katastrophenschutz durchgehend einen Fachberater als Experten für Wasserrettung zur Seite und mussten am Samstagabend gegen 21.50 Uhr wegen eines auf der B305 Höhe Wiesenweg im Hochwasser von der übergetretenen Ache mitgerissenen Autos ausrücken, wobei die Insassen bereits von der Feuerwehr gerettet wurden. Die Schnell-Einsatz-Gruppen (SEG´) der Wasserwacht waren danach auf Kontrollfahrten und zur schnellen Rettung bei weiteren möglichen Notfällen stundenlang im südlichen Landkreis unterwegs und in Bereitschaft. Am Samstagmorgen musste die BRK-Wasserwacht dann mit ihrem Rettungsboot die Feuerwehr samt Pumpen über den Königssee fahren, da auch die Gebäude in Sankt Bartholomä vom Hochwasser betroffen waren. Die Wasserretter helfen darüber hinaus beim Aufbau und Betrieb lokaler Betreuungsstellen für evakuierte Anwohner und holten mit dem Rettungsboot am Königssee-Südufer (Salet), Ostufer (Kessel) und in Sankt Bartholomä immer wieder gestrandete Bergsteiger ab, die nicht mehr mit der wegen des Hochwassers eingestellten Schifffahrt zur Seelände zurückfahren können. „Die Wanderer sollen unbedingt bei uns anrufen und bei diesen Verhältnissen nicht versuchen, selbst über das unwegsame Ostufer oder den ausgesetzten Rinnkendlsteig zurückzukommen“, appelliert der Technische Leiter der Berchtesgadener Wasserwacht, Martin Planegger.
Bergwacht rettet die eigene Wache und angrenzende Gebäude
Die ehrenamtlichen Bergwachten Berchtesgaden, Marktschellenberg und Ramsau wurden Samstagabend vorsorglich alarmiert, um mit ihren Allrad-Fahrzeugen und ihrer fürs unwegsame Gelände konzipierten Spezialausrüstung trotz schwer oder nicht mehr passierbarer Straßen überall die rettungsdienstliche Versorgung weiter gewährleisten zu können und bei der Evakuierung von durch Wasser und Muren betroffener Anwohner zu helfen. Die Bergwacht Ramsau musste dabei zur Lageerkundung zu einem nicht über eine Fahrstraße erreichbaren Anwesen ausrücken, wo eine Mure ein Stadel erwischt hatte, die Anwohner sich aber weitgehend selbst helfen konnten. Danach sicherten die Bergretter zusammen mit der Feuerwehr erfolgreich ihre eigene Wache und die angrenzenden Gebäude vor dem Hochwasser des ausufernden Gröllbachs, indem sie den durchs Geschiebe blockierten Bachlauf zunächst händisch und dann mit Baggern freihielten.
„Herzlichen Dank an alle Ehrenamtlichen unserer heimischen BRK-Gemeinschaften, die so tatkräftig mithelfen und die ganze Nacht und den Sonntag über hoch motiviert für die Sicherheit unserer Bevölkerung im inneren Landkreis gefordert waren und sind und dabei immer wieder auch hoch emotionale und belastende Eindrücke wie die Notfälle mit zwei Toten und den schweren Verkehrsunfall mit den beiden THW-Kameradenverarbeiten müssen“, lobt Kreisbereitschaftsleiter Florian Halter.