Einsätze 2018
30.12.2018: 25jähriger mit Knieverletzung vom Malerwinkl gerettet
Am Sonntagnachmittag wurden die Bergwacht Berchtesgaden und die Wasserwacht Berchtesgaden zum Malerwinkl am Königssee Ostufer alarmiert. Ein 25-jähriger Tourist aus Bayern konnte aufgrund einer Knieverletzung nicht mehr weitergehen. Die Begleiter des Wanderers setzten bei der Leitstelle Traunstein einen Notruf ab.
Nach Eintreffen der Einsatzkräfte, die mit dem Motorrettungsboot der Wasserwacht zum Malerwinkl fuhren, ist der Verletzte kurz versorgt und aufs Boot umgelagert worden. Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte von Berg- und Wasserwacht transportierten den 25-Jährigen und dessen zwei Begleiter zur Seelände. Einen Weitertransport hat der Patient abgelehnt. Die drei Touristen wurden noch zum Parkplatz Königssee gefahren.
Nach rund einer Stunde war der Einsatz beendet.
29.12.2018: Chinesin überlebt mehrere hundert Meter Absturz durch steilen, mit Wandstufen durchsetzten Graben am Königssee-Westufer
Aufwendiger Nacht-Einsatz: Bergwacht und Polizeihubschrauberstaffel retten schwerst verletzter Frau das Leben
SCHÖNAU AM KÖNIGSSEE – Einsatzkräfte der Bergwacht Berchtesgaden und die Besatzungen von zwei Polizeihubschraubern haben am Samstagabend einer jungen Chinesin das Leben gerettet, die am Königssee-Westufer im Bereich der Echowand mehrere hundert Meter durch einen steilen, mit bis zu 40 Meter hohen Wandstufen durchsetzen Graben abgestürzt war und sich lebensgefährlich verletzt hatte. Die junge Frau konnte selbst noch kurz nach 18 Uhr einen Notruf absetzen, aber bei der Leitstelle Traunstein nicht genau sagen, wo sie losgegangen war, wo sie hinwollte und wo sich befindet, weshalb die Einsatzkräfte zunächst aufwendig nach ihr suchten mussten. Darüber hinaus war die Bergwacht am Samstag und an den beiden Vortagen bei weiteren Unfällen am Dötzenkopf, am Toten Mann, auf der Reiter Alpe und am Jenner gefordert.
Während mehrere Suchmannschaften der Bergwacht das Wegenetz entlang des Westufers zwischen Klingeralm, Herrenroint und Archenkanzel kontrollierten, suchte die BRK-Wasserwacht mit ihrem Rettungsboot vom See aus die Steilhänge ab; die Besatzung des nachtflugtauglichen Polizeihubschraubers „Edelweiß 6“ war zeitgleich mit Suchscheinwerfer und Wärmebild-Kamera in der Luft unterwegs. Gegen 19.40 Uhr fand dann eine Gruppe der Bergwacht eine einzelne Fußspur im Schnee, die im weglosen Hang an einer steilen Rinne endete. Die Einsatzkräfte, darunter auch der Bergwacht-Notarzt, seilten sich durch das Absturzgelände entlang des Grabens ab und trafen kurz nach 20 Uhr bei der Verunfallten auf rund 1.000 Höhenmetern ein – „Edelweiß 6“ hatte die Frau, die über Handy mit den Rettern telefonierte, in der Zwischenzeit auch aus der Luft geortet. Die Bergwacht versorgte die Verunfallte notärztlich, wobei ein bodengebundener Abtransport gelände- und verletzungsbedingt nicht in Frage kam.
Da zwischenzeitlich in rund 900 Metern Höhe eine sinkende Inversionsnebelschicht aufgezogen war, konnten „Edelweiß 6“ und der nachgeforderte, mit Rettungswinde ausgestattete „Edelweiß 7“ nicht mehr im Tal landen und mussten auf die große Wiese an der in rund 1.030 Metern gelegenen Scharitzkehlalm ausweichen, wo bereits die Bergwacht einen Zwischenlandeplatz eingerichtet hatte und Rettungswagen und Notarzt für die Verunfallte bereitstanden. „Edelweiß 6“ leuchtete die Unfallstelle mit dem Suchscheinwerfer aus, während Edelweiß 7“ mit der Winde einen Bergretter mit Ausrüstung absetzte. Die Einsatzkräfte sicherten die Frau im Luftrettungssack, die dann zusammen mit dem Retter per Winde aufgenommen und in die Scharitzkehl ausgeflogen wurde. Nach kurzer Untersuchung gings von dort aus direkt weiter zum Dachlandeplatz des Salzburger Unfallkrankenhauses, wo die Touristin weiter versorgt wurde. Die an der Unfallstelle verbliebenen Einsatzkräfte der Bergwacht mussten sich durch das steile Absturzgelände wieder einen Weg nach oben suchen und aufwendig aufsteigen, wobei der Einsatz bis Mitternacht dauerte. Insgesamt waren 16 Bergretter, fünf Polizeibeamte vier Wasserretter und vier Einsatzkräfte des Landrettungsdienstes im Einsatz.
01.11.2018: Verstiegene bei Dunkelheit vom Königssee-Ostufer gerettet
Einsatzkräfte der Bergwacht und Wasserwacht Berchtesgaden haben an Allerheiligen zwei Verstiegene vom Königssee-Ostufer gerettet, die bei Dunkelheit nicht mehr ohne Licht zum Malerwinkel zurückfanden und gegen 18 Uhr einen Notruf absetzten. Die Leitstelle Traunstein konnte die Frau und den Mann mit dem Handy-Smart-Locator im Steilhang orten. Die Einsatzkräfte fuhren mit dem Rettungsboot an, stiegen zu Fuß auf, brachten die Unverletzten zum Boot und dann zur Seelände zurück. Der Einsatz dauerte rund zwei Stunden.
30.10.2018: Fünfköpfige Familie bei Dunkelheit vom Königssee-Ostufer gerettet
Wegen Sturm kein Bootsverkehr: Bergsteiger versuchen über verfallenen Steig zur Seelände zurückzukommen
SCHÖNAU AM KÖNIGSSEE – Einsatzkräfte der Bergwacht und der Wasserwacht Berchtesgaden haben am Dienstagabend eine unverletzte fünfköpfige Familie vom Königssee-Ostufer gerettet. Der Vater, die Mutter, die beiden neun und 16 Jahre alten Kinder und die 80-jährige Oma waren gegen 15 Uhr an der Anlegestelle Kessel angekommen und stellten dann fest, dass ganztags wegen des Sturms kein Bootsbetrieb stattfand. Sie versuchten dann, am Ostufer über den verfallenen Steig zur Seelände zurückzukommen, saßen dann aber gegen 17.50 Uhr bei Dunkelheit im steilen Gelände fest und setzten bei der Leitstelle Traunstein einen Notruf ab, die die Bergwacht und die Wasserwacht alarmierte. Die Retter fuhren per Boot zum Nassen Palfen, stiegen zu der Gruppe auf und führten sie am Seilgeländer zum Boot hinab. Mit dem Boot gings zur Seelände zurück.
28.09.2018 -40-jähriger Tscheche rutscht an der Wasserfall-Wand in der Watzmann-Ostwand 15-Meter tief ins Seil ab
Bergwacht Berchtesgaden & „Christoph 14“ fliegen leicht Verletzten und seinen unverletzten gleichaltrigen Seilpartner unmittelbar vor einem Schlechtwetter-Einbruch am 25-Meter-Tau aus
SCHÖNAU AM KÖNIGSSEE – Die Bergwacht Berchtesgaden und die Besatzung des Traunsteiner Rettungshubschraubers „Christoph 14“ haben am Freitagabend unmittelbar vor einem Schlechtwetter-Einbruch einen nach erster Einschätzung leicht verletzten 40-jährigen Tschechen und seinen unverletzten gleichaltrigen Seilpartner am 25-Meter-Rettungstau ausgeflogen. Das Duo war mit umfangreicher Biwak-Ausrüstung auf dem Berchtesgadener Weg zur Südspitze unterwegs, als der Vorsteiger an der Wasserfall-Wand den Halt verlor und rund 15 Meter tief gesichert bis zum Standplatz ins Seil abrutschte.
Als gegen 17.25 Uhr der Notruf einging, war aufgrund der aufziehenden Schlechtwetter-Front Eile geboten: Der Einsatzleiter forderte sofort den Traunsteiner Rettungshubschrauber „Christoph 14“ an, der in Schneewinkel seinen Notarzt aussteigen ließ, zwei Bergretter aufnahm und sie nach einer kurzen Suche im Schwebeflug am zweiten Sporn rund hundert Höhenmeter unterhalb der Einsatzstelle aussteigen ließ. Die beiden Retter stiegen im Eiltempo auf, da rund hundert Meter oberhalb der beiden Bergsteiger bereits der Nebel einfiel.
Sie versorgten den Abgerutschten kurz medizinisch, sicherten beide Tschechen an ihrem Standplatz in Rettungssitzen und wurden dann in zwei Aufzügen von „Christoph 14“ mit dem 25-Meter-Tau abgeholt und nach Sankt Bartholomä auf der Halbinsel Hirschau ausgeflogen. Von dort aus flog „Christoph 14“ den Verletzten zum Klinikum Traunstein. Die nachalarmierte BRK-Wasserwacht brachte den unverletzten Seilpartner und die beiden Berchtesgadener Bergretter per Boot über den Königssee zur Seelände zurück.
18/19.09.2018: Fünfstündiger Nachteinsatz: Verstiegene Britinnen bei Unwetter aus Absturzgelände am Kesselbach gerettet
Weitere drei Einsätze am Hohen Göll, in der Halsgrube und in der Grieshütte
SCHÖNAU AM KÖNIGSSEE – Einsatzkräfte von Bergwacht und Wasserwacht haben in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch in einer fünfstündigen Rettungsaktion während eines Unwetters zwei verstiegene Engländerinnen aus absturzgefährlichem Gelände am Kesselbach am steilen Ostufer des Königssees gerettet. Die beiden 29-jährigen Londonerinnen waren von der Jennerbahn-Talstation über den Malerwinkel-Rundweg zum Königssee aufgebrochen, hatten dann den Königsbach gequert und waren immer weiter südlich in Richtung Salet gegangen, wobei sie dann am Kesselbach bei Dunkelheit in rund 800 Metern zwischen zwei Felsstufen festsaßen.
Als gegen 20.45 Uhr unmittelbar vor einem aufziehenden Gewitter der Notruf einging, versuchten der Einsatzleiter und die Leitstelle zunächst per Telefon zu ermitteln, wo genau sich die beiden Frauen befinden. Aufgrund des Unwetters konnte kein Heli mehr zur Suche starten, weshalb die BRK-Wasserwacht die Bergwacht per Boot nach Kessel bringen musste, wobei die Retter bereits vom See aus das Licht der Verstiegenen sehen konnten. Die BRK-Wasserwacht lotste die Bergretter im Gelände vom Boot aus mit einer Wärmebildkamera und anhand der Lichtzeichen zu den unverletzten Frauen. Die Retter konnten gegen 22.20 Uhr Rufkontakt herstellen, die beiden Frauen aber geländebedingt nicht auf direktem Weg erreichen.
Die Bergwacht versuchte zunächst auf selber Höhe von Norden und von Süden zu den Frauen zu queren und durch das Bachbett aufzusteigen, musste aber mehrmals aufgrund von steilen Wandstufen wieder umkehren, wobei sie schließlich nach mehreren Versuchen gegen 23.30 Uhr bei den Verstiegenen eintraf. Die BRK-Wasserwacht hatte währenddessen mit dem Boot an der Seelände eine zweite Mannschaft und das Team des Technikbusses der Bergwacht-Region Chiemgau abgeholt und nach Kessel gebracht. Mit einer Wärmebildkamera an der Drohne lotsten die Einsatzkräfte dann vom Ufer aus die insgesamt sechs Retter im Gelände zusammen mit den Verstiegenen durch das steile Gelände bis zum Seeufer, wobei die erste Frau gegen 0.20 Uhr und die Zweite rund eine halbe Stunde später auf dem Wasserwacht-Boot eintraf. Gegen 1.15 Uhr waren die Verstiegenen wohlbehalten an der Seelände zurück, wobei kein weiterer Transport mehr notwendig war; die Touristinnen fuhren mit dem Taxi zu ihrer Unterkunft zurück. Insgesamt neun Bergretter und sechs Wasserretter waren bis 1.45 Uhr gefordert.
11.09.2018 – Sturz auf der Halbinsel Hirschau
Gestürzte Chinesin auf der Hirschau
Bereits am Dienstagnachmittag (11. September) musste die BRK-Wasserwacht gegen 15.20 Uhr mit ihrem Rettungsboot zur Halbinsel Hirschau im Königssee ausrücken, wo sich eine Chinesin bei einem Sturz verletzt hatte. Die Wasserretter und der Landrettungsdienst des Berchtesgadener Roten Kreuzes versorgten die 82-Jährige notärztlich, fuhren sie von Sankt Bartholomä aus per Boot zur Seelände und von dort aus im Rettungswagen zur Kreisklinik Bad Reichenhall. Die Tochter der Patientin begleitete den Transport und übersetzte für ihre Mutter.
23.08.2018 – Vier Einsätze am Donnerstag Nachmittag
Lebensrettung in letzter Minute: 25-jährige Urlauberin stürzt am Königsbach-Wasserfall ab
Gegen 14.25 Uhr ging dann ein Notruf vom durch soziale Medien mittlerweile weltweit bekannten und deshalb stark besuchten Königsbach-Wasserfall ein, wo eine 25-jährige Urlauberin aus Nordrhein-Westfalenausgerutscht, etwa 50 Höhenmeter über einen rund 70 Grad steilen Grashang abgestürzt war und sich unmittelbar vor einer Wandstufe oberhalb der Schlucht in knapp unter 1.000 Höhenmetern mit einer schwereren Gesichtsverletzung gerade noch an Grasbüscheln festhalten konnte. Die junge Frau und ihre 23-jährige Begleiterin wollten eigentlich vom Malerwinkel-Rundweg zur Gotzenalm durchs freie Gelände am Königssee-Ostufer aufsteigen und hatten sich verstiegen, als sie am Rand des Wasserfalls nach oben kletterten, um in den Königsbach-Gumpen zu baden. Als sie nicht mehr weiter kamen, entschlossen sie sich, wieder abzusteigen, wobei dann der Unfall passierte. Die BRK-Wasserwacht brachte die Bergwacht mit dem Rettungsboot über den Königssee zur Königsbach-Mündung, wobei sieben Retter zu Fuß aufstiegen und nach der Unfallstelle suchten. Parallel dazu machte sich „Christoph 14“ auf die Suche und entdeckte dann die Einsatzstelle aus der Luft. „Edelweiß 4“ war nach dem Watzmann-Einsatz noch in Salzburg beim Tanken und setzte einen Berchtesgadener Bergretter per Winde an der Unfallstelle ab, der die junge Frau kurz versorgte und notdürftig an einer kleinen Esche und einem Baumstumpf eine Seilsicherung baute, um einen drohenden Absturz ins Bachbett zu verhindern. Die Verletzte und danach auch ihre ebenfalls verstiegene, aber unverletzte Begleiterin wurden in Rettungssitzen gesichert, in einer fliegerischen Meisterleistung per Winde aufgenommen und zum Schneewinkel-Landeplatz ausgeflogen, wobei „Edelweiß 4“ geländebedingt die maximale Windenlänge von 54 Metern ausnutzen musste. Dort untersuchte der Notarzt von „Christoph 14“ die Verletzte, die dann vom Rettungshubschrauber nach Salzburg zur Kieferchirurgie des Landeskrankenhauses geflogen wurde. Trotz der Verletzungen hatte die junge Frau Glück im Unglück, da sie sich an Grasbüscheln festhalten konnte. Dies verhinderte einen höheren Absturz ins Bachbett, der durchaus tödlich hätte enden können. In diesem Zusammenhang möchte die Polizei Berchtesgaden darauf hinweisen, dass der Königsbach-Wasserfall durchaus mit einem hochalpinen, absturzgefährlichen Gelände vergleichbar ist und das Begehen entsprechende Gefahren birgt. Zumal hier die Besucher häufig barfuß und nur mit Bikini und Badehose bekleidet unterwegs sind, können sie leicht ausrutschen, was unvorhersehbare Folgen haben kann.
Drei Notfälle in Sankt Bartholomä
Gegen 15.30 Uhr meldete dann die Wirtin in Sankt Bartholomä eine Frau mit einer Knöchelverletzung. Kurz darauf ging ein weiterer Notruf aus Sankt Bartholomä wegen einer akut intern erkrankten Frau mit starken Schmerzen ein. Beide Patienten wurden durch die BRK-Wasserwacht erstversorgt, per Boot zur Seelände transportiert und dann vom Landrettungsdienst des Roten Kreuzes übernommen. Die 34-jährige Frau aus Tschechien wurde notärztlich versorgt und dann ins Salzburger Landeskrankenhaus eingeliefert. Die 74-jährige Urlauberin aus Baden Württemberg wurde ebenfalls notärztlich versorgt.
Gegen 21 Uhr musste die BRK-Wasserwacht mit dem Rettungsboot erneut nach Sankt Bartholomä ausrücken, wo eine verspätete Wandererin mit einer Sprunggelenksverletzung Hilfe brauchte. Die Wasserretter versorgten die Frau aus dem Landkreis Altötting und brachten sie zusammen mit ihrem Begleiter per Boot zur Seelände; der Weitertransport per Rettungswagen wurde verweigert..
18.08.2018: Aufwendiger, fünfeinhalbstündiger Nachteinsatz: 29-Jähriger stürzt am Königssee-Ostufer zehn Meter ab und verletzt sich schwer
Vier junge Männer wollten am Ostufer bis nach Sankt Bartholomä, den See schwimmend zur Halbinsel Hirschau durchqueren und dann vermutlich die Watzmann-Ostwand gehen
SCHÖNAU AM KÖNIGSSEE – Ein 29-jähriger Baden-Württemberger ist in der Nacht von Freitag auf Samstag am Königssee-Ostufer rund zehn Meter tief über den schrofigen, mit kleinen Felswänden durchsetzten Steilhang abgestürzt, wobei er sich unter anderem sehr schwer an der linken Schulter verletzte. Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Bergwacht und der BRK-Wasserwacht aus Berchtesgaden waren über fünfeinhalb Stunden lang im Einsatz, um den Mann notfallmedizinisch zu versorgen, aus dem Steilhang zu retten und per Boot an die Seelände zurückzubringen.
Der 29-Jährige wollte ursprünglich mit drei weiteren Männern von der Seelände aus über fünf Kilometer weit südlich durch den Königssee bis nach Sankt Bartholomä schwimmen und dann von dort aus zum Bergsteigen gehen – vermutlich durch die Watzmann-Ostwand zur Südspitze. Bereits im nördlichen Teil des Sees teilte ihnen ein Ruderbootfahrer fälschlicherweise mit, dass Schwimmen im Nationalpark aus Naturschutzgründen verboten sei, weshalb sie am Ostufer an Land gingen, um dem abschnittsweise sehr verfallenen und absturzgefährlichen Steig bis auf Höhe von Sankt Bartholomä zu folgen, dann dort quer über den See zur Halbinsel Hirschau zu schwimmen und Richtung Watzmann aufzusteigen. Aus dem abenteuerlichen Plan wurde aber nichts, da der 29-Jährige gegen Mitternacht auf halber Strecke zwischen Königsbach-Wasserfall und Nassem Palfen rund 150 Höhenmeter oberhalb des Ostufersteigs im freien Gelände rund zehn Meter tief über den schrofigen Steilhang abstürzte und sich schwer an der Schulter, am Brustkorb und am Sprunggelenk verletzte.
Als gegen Mitternacht der Notruf einging, war zunächst unklar, wo sich der Unfall ereignet hatte; erst in weiteren Telefonaten konnte der Einsatzleiter ermitteln, wo sich die Gruppe eigentlich befindet. Die BRK-Wasserwacht brachte die Rettungsmannschaft der Bergwacht Berchtesgaden per Boot über den Königssee zum Ostufer unterhalb der Unfallstelle zwischen Wasserfall und Nassem Palfen. Von dort stiegen die Einsatzkräfte, darunter auch der Bergwacht-Notarzt auf und versorgten den 29-Jährigen notfallmedizinisch, bevor er im Luftrettungssack gesichert sehr aufwendig seilgesichert bis zum Seeufer und dann per Boot bis zur Seelände gebracht wurde, wo er gegen 4 Uhr eintraf. Die BRK-Wasserwacht musste die Retter im Gelände vom Boot aus anhand der Lichter zur Einsatzstelle lotsen. Eine Rettungswagen-Besatzung des Roten Kreuzes und der Berchtesgadener Notarzt übernahmen den schwer Verletzten und brachten ihn dann zur weiteren Behandlung ins Salzburger Unfallkrankenhaus. Im Anschluss brachten die Einsatzkräfte noch die unverletzten Begleiter seilgesichert aus dem Steilhang auf den 150 Höhenmeter tiefer gelegenen Ufersteig zurück und per Boot zur Seelände zurück. Die Ehrenamtlichen waren bis 5.30 Uhr am Morgen im Einsatz.
13.08.2018 – Schwieriger Bootseinsatz bei starkem Wellengang
Am Montagabend waren die Bergwacht Berchtesgaden und die BRK-Wasserwacht am Rinnkendlsteig im Einsatz, wo sich gegen 18.15 Uhr eine 67-jährige Urlauberin aus Sachsen mit massiven Kreislaufproblemen im Abstieg nach Sankt Bartholomä bei einem Sturz am Kopf verletzt hatte. Aufgrund einer massiven Unwetter-Front war kein Rettungsflug mehr möglich, weshalb die BRK-Wasserwacht die Einsatzkräfte per Rettungsboot von der Seelände aus auf die Halbinsel Hirschau brachte. Aufgrund des Sturms und der hohen Wellen konnte das Boot nicht wie geplant am Eiswinkel, wo der Steig endet, anlegen, wobei es der Bootsführer dann mit viel Können schaffte, am Steg in Bartholomä anzulegen. Die Einsatzkräfte stiegen zu Fuß auf, versorgten die Frau, brachten sie im Eiltempo per Gebirgstrage ins Tal, wobei sie gerade noch trocken in der Bootskabine ankamen. Die Patientin wurde per Boot zur Seelände gefahren, mit dem Bergwachtauto zur Bergrettungswache gebracht und von dort aus dann per Krankenwagen in die Kreisklinik Berchtesgaden eingeliefert. Gegen 20.45 Uhr ging dann ein weiterer Notruf von der Gotzenalm ein, wo ein 28-jähriger Mann aus dem Landkreis Altötting mit einer Kopfplatzwunde Hilfe brauchte. Die Bergwacht Berchtesgaden versorgte ihn und brachte ihn ins Tal; von dort aus gings per Rettungswagen weiter zur Kreisklinik Bad Reichenhall.
05.08.2018 – Einsatzkräfte retten hilflosen Mann aus Steilhang am Königssee-Nordostufer
Hund des Mannes führt Einsatzkräfte zu seinem Herrchen – Campen & Feuer im Nationalpark verboten!
SCHÖNAU AM KÖNIGSSEE – In der Nacht von Samstag auf Sonntag gegen 0.30 Uhr mussten Einsatzkräfte von Bergwacht, Wasserwacht und Polizei einen ortsansässigen Mann retten, der hilflos rund 30 Meter oberhalb des Wasserfall-Steigs am Königssee-Nordostufer unterhalb der Rabenwand festsaß. Wildcamper aus Spanien hatten die Hilferufe des 54-Jährigen gehört und einen Notruf bei der Polizei abgesetzt, die mit einer Streife zunächst den Malerwinkel-Rundweg absuchte, dort ein Fahrrad mit Anhänger und einen Riesenschnauzer fand, der die Beamten genau zu der Stelle führte und bellte, wo unterhalb im Steilhang sein Herrchen festsaß.
Die Bergwacht und die BRK-Wasserwacht fuhren dann nach Rücksprache mit den Polizeibeamten, die oberhalb der Rabenwand warteten und einwiesen, mit dem Rettungsboot von der Seelände aus an den Wasserfall-Steig am Nordostufer, stiegen zu dem Mann auf und seilten ihn rund 25 Meter bis zum Steig ab. Per Boot gings zurück zur Seelände.
Campieren und Lagerfeuer sind verboten
In diesem Zusammenhang weisen die BRK-Wasserwacht und die Nationalpark-Verwaltung erneut ausdrücklich auf die Verhaltensregeln im Nationalpark hin und betonen, dass insbesondere offenes Feuer aufgrund der derzeit anhaltend trockenen Witterung extrem gefährlich ist! Wer einen Vegetations- oder Waldbrand auslöst, kann für die immens hohen Einsatzkosten und den Sachschaden zur Kasse gebeten werden. In lauen Sommernächten gemütlich am See um ein Lagerfeuer sitzen – wer wünscht sich das nicht? Leider müssen die Einsatzkräfte der BRK-Wasserwacht Berchtesgaden zur Sommerzeit während ihrer Einsatz- oder Übungsfahrten am Königssee immer wieder Gäste auf die Regeln des Nationalparks hinweisen – Schwerpunkt ist der Bereich rund um den Königsbach-Wasserfall am Nordostufer. „Drohnenflüge, Zelten, Campieren und Lagerfeuer sind im Nationalpark-Gebiet strengstens verboten“, betont Martin Planegger, stellvertretender Technischer Leiter der örtlich zuständigen BRK-Wasserwacht-Ortsgruppe Berchtesgaden, die auch für den Naturschutz verantwortlich zeichnet. „Wir haben so ein schönes Fleckchen Natur, das sollten wir den nächsten Generationen erhalten!“ Bei fast jeder Einsatz- oder Übungsfahrt am Königssee sammeln die Ehrenamtlichen der BRK-Wasserwacht Müll und Hinterlassenschaften der Gäste auf. „An lauen Sommerabenden müssen wir immer wieder jugendliche Gruppen auf das Lagerfeuer-Verbot hinweisen“, bedauert Planegger.
Die Nationalpark-Verwaltung hat in Abstimmung mit der Seenschifffahrt und der Polizei an mehreren zentralen Stellen rund um den Königssee die Verhaltensregeln auf Schildern veröffentlicht. Wenn ein Lagerfeuer außer Kontrolle gerät, kann sich im naturbelassenen Gehölz und Untergehölz schnell ein größerer Waldbrand entwickeln. Aus diesem Grund möchten die BRK-Wasserwacht und der Nationalpark Berchtesgaden nochmals darauf aufmerksam machen, dass Zelten und das Entzünden eines Lagerfeuers im Nationalpark strengstens verboten sind. (§9, Abs.4, Nr. 4 Nationalparkverordnung). Wiederholt wurden in jüngster Zeit Wildcamper und Lagerfeuer im Gebiet des Nationalparks gemeldet. Aus diesem Grund führt die Nationalparkverwaltung derzeit wieder verstärkt Kontrollen durch.
02.08.2018 – Knieverletzung Salet
28.07.2018 – Suche Weißbachschlucht
Gegen 14.40 Uhr meldete eine Urlauber-Familie aus Nordrhein-Westfalen über Notruf, dass ihre neunjährige Tochter beim Wandern durch die Weißbachschlucht zwischen Schneizlreuth und Weißbach an der Alpenstraße seit 20 Minuten verschwunden und nicht mehr aufgetaucht war – die Eltern und die Schwester befürchteten, dass das Kind unbemerkt in den reißenden Gebirgsbach gestürzt und abgetrieben worden war. Die Einsatzleiterin der Reichenhaller Bergwacht veranlasste sofort eine große Vermisstensuche, an der neben den Bergwachten Bad Reichenhall und Teisendorf-Anger auch die gemeinsame Canyon-Rettungsgruppe von Berg- und Wasserwacht und die Schnell-Einsatz-Gruppe (SEG) der BRK-Wasserwacht Bad Reichenhall teilnahmen, die am nahen Thumsee gerade Wachdienst beim Badebetrieb leistete. Die Rettungshubschrauber in der Region waren aufgrund des schönen Wetters bereits alle gebunden, wobei „Christoph 14“ auf dem Rückflug von Rosenheim war und nach einem Tankstopp in Traunstein ebenfalls ins Einsatzgebiet flog. Die nach nur wenigen Minuten eintreffenden ersten Retter suchten die Schlucht von allen Seiten aus in einer so genannten Zangentechnik ab und befragten andere Wanderer, die ebenfalls nach dem Kind Ausschau hielten und schließlich wertvolle Hinweise geben konnten. Eine Gruppe hatte das unverletzte Mädchen rund zehn Minuten zuvor alleine unterhalb des Mauthäusls am Wasser gesehen und dann verfolgt, wie es bachabwärts nach Osten weitergegangen war, wo es gegen 15.15 Uhr direkt einem Canyon-Retter der Reichenhaller Bergwacht in die Arme lief, der den Weißbach flussaufwärts abgesucht hatte. Der Bergwachtmann brachte das Mädchen zum Mauthäusl, wo bereits Mutter und Schwester warteten und suchte dann flussabwärts den Vater des Kinds, der noch immer auf der Suche in der Schlucht war und aufgrund des fehlenden Handynetzes erst verspätet erfahren hatte, dass seine Tochter unversehrt aufgetaucht war. Er brachte den erleichterten Mann dann per Fahrzeug zum Mauthäusl zurück, wo kurz nach 16 Uhr die komplette Familie wieder vereint war und erleichtert beim Wirt einkehren konnte.
23.07.2018: 59-jährige Urlauberin stürzt vom Röthsteig im Steinernen Meer 200 Meter tief tödlich ab
Bergwacht, Wasserwacht & „Christoph 14“ können Wanderin aus Schleswig Holstein nicht mehr retten –unverletzte Betroffene werden vom Kriseninterventionsdienst (KID) betreut
SCHÖNAU AM KÖNIGSSEE – Am Montagvormittag ist eine 59-jährige Frau aus Schleswig-Holstein beim Abstieg von der Wasseralm zum Obersee über den Röthsteig im Steinernen Meer rund 220 Meter tief über steiles, grasdurchsetztes Felsgelände tödlich abgestürzt. Die kurz nach 9.15 Uhr alarmierte Bergwacht Berchtesgaden und die Besatzung des Traunsteiner Rettungshubschraubers „Christoph 14“ fanden die Einsatzstelle sehr rasch, flogen sofort von der Röthwiese aus Notarzt und Bergretter am 50-Meter-Tau zum Unfallort, konnten aber nichts mehr für die Verunglückte tun.
Der Erste der sechsköpfigen Wandergruppe war in rund 1.200 Metern Höhe an einer Stelle mit guter Aussicht auf Ober- und Königssee stehengeblieben; die Frau direkt hinter ihm blieb ebenfalls stehen und drehte sich zur Bergseite hin um. Da sie vermutlich an dieser Stelle keinen guten Stand hatte, stieg sie den Angaben der Begleiter zufolge mit einem Fuß ein Stück zurück. Unglücklicherweise dürfte sie dabei auf die Hangkante getreten sein und das Gleichgewicht verloren haben. Sie stürzte 220 Höhenmeter durch steiles, grasdurchsetztes Felsgelände ab. Hinzukommende Bergsteiger alarmierten kurze Zeit später per Notruf die Bergwacht.
Während des Anflugs von „Christoph 14“ über den Königssee herrschten aufgrund der tiefhängenden Wolken zunächst schwierige Sichtflugbedingungen; ab dem Obersee waren die Wolken dann aber hoch genug, so dass die Retter die Einsatzstelle direkt erreichen konnten. Der Bergretter blieb im Hang bei der tödlich Verunfallten und sicherte sie; „Christoph 14“ brachte den Notarzt wieder per Tau zum Zwischenlandeplatz in der Röthwiese zurück, wohin zwei von der Gruppe unabhängige Melder abgestiegen waren und warteten. Der Pilot holte dann in Schneewinkel beim Tanken zwei weitere Bergretter ab, um die restliche Gruppe aus dem Steig auszufliegen – als der Hubschrauber zurück war, waren die fünf Leute aber bereits bis in den Wald abgestiegen. Die beiden Bergretter gingen ihnen entgegen und begleiteten sie dann zu Fuß nach Salet, wobei sie bereits an der Fischunkelalm am Obersee-Südostufer auf den KID trafen, der unterwegs und anschließend im Berchtesgadener Bergwachthaus die weitere Betreuung übernahm. Die BRK-Wasserwacht hatte mit ihrem Rettungsboot drei Krisenberater über den Königssee gebracht und fuhr die Begleiter und den KID später per Boot zur Seelände zurück.
Die nachgeforderte Besatzung des Münchner Polizeihubschraubers „Edelweiß 1“ setzte einen Beamten der Alpinen Einsatzgruppe (AEG) der Polizei zur Unfallaufnahme und einen zweiten Bergretter mit der Winde an der Absturzstelle ab. „Edelweiß 1“ nahm die Verstorbene dann per Winde auf und flog sie nach Schneewinkel aus. Die Bergwacht stand mit ihrem Kerosinanhänger bereit, um die Hubschrauber wieder aufzutanken.
12.07.2018 – Junge Französinnen sitzen am Nassen Palfen oberhalb einer Felswand fest
Am Donnerstagnachmittag gegen 13.45 Uhr mussten Bergwacht und Wasserwacht zum Nassen Palfen am Königssee-Ostufer ausrücken, wo zwei 23-jährige Französinnen den Weg in Richtung Kessel verloren hatten und oberhalb einer Felswand im Hang festsaßen. Die Einsatzkräfte konnten die verstiegenen, aber unverletzten jungen Frauen vom Boot aus orten. Die Bergwacht stieg zu ihnen auf, sicherte sie und führte sie zum Seeufer, wobei sie abschnittsweise ein Seilgeländer aufbauen mussten. Die Wasserwacht brachte alle per Boot zur Seelände zurück; der Einsatz dauerte rund zweieinhalb Stunden.
11./12.07.2018 – Aufwendige nächtliche Rettungsaktion für verletzte 20-Jährige im unteren Landtal
18 Einsatzkräfte bringen Touristin aus Bremen zur Fischunkelalm und dann mit zwei Booten über den Obersee und den Königssee
SCHÖNAU AM KÖNIGSSEE – 18 Einsatzkräfte der Bergwacht Berchtesgaden und der BRK-Wasserwacht haben in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag eine 20-jährige Frau aus dem unteren Landtal im Steinernen Meer gerettet. Die Touristin aus Bremen war mit einer größeren Gruppe von Stahlhaus zur Wasseralm unterwegs und hatte sich bereits am Nachmittag am Sprunggelenk verletzt, war aber noch weitergegangen, bis sie in rund 1.200 Metern am Anstieg zum Wildtörl nicht mehr weiterkonnte und auch nervlich am Ende war.
Die alarmierte Bergwacht Berchtesgaden und die Besatzung des Salzburger Notarzthubschraubers „Christophorus 6“ fanden die Frau im letzten Tageslicht, konnten sie in der Dunkelheit aber nicht mehr per Tau retten; der Einsatzleiter und die Leitstelle versuchten dann, einen nachtflugtauglichen Hubschrauber anzufordern, wobei keine Maschine zur Verfügung stand; auch die vier Black Hawks der US-Army in Bad Reichenhall, die aktuell an der Großübung „Berglöwe“ teilnehmen, konnten aus technischen Gründen nicht eingesetzt werden. Eine Mannschaft der Bergwacht fuhr deshalb bis zu Gotzenalm und ging dann zu Fuß mit umfangreicher Ausrüstung bis zur Einsatzstelle. Sie versorgten die Frau, die zunächst noch mit Hilfe gehfähig war und transportierten sie dann im unteren Teil per Trage bis zur Fischunkelalm weiter.
Die BRK-Wasserwacht hatte währenddessen weitere sechs Einsatzkräfte der Bergwacht Berchtesgaden und der gegen 1 Uhr nachalarmierten Bergwacht Ramsau per Boot über den Königssee und mit einem weiteren Boot über den Obersee gebracht, die aufstiegen und ihre Kameraden beim Abtransport per Trage unterstützten. Die Einsatzkräfte brachten die 20-Jährige ab der Fischunkelalm mit zwei Booten über die beiden Seen zur Seelände, wo sie am Morgen eine Rettungswagen-Besatzung des Roten Kreuzes übernahm und in die Kreisklinik Berchtesgaden brachte. Insgesamt 18 Einsatzkräfte waren an der elfstündigen Aktion beteiligt. „Je nach Schwere der Verletzung, Kondition und Gesundheitszustand sollten Bergsteiger im Notfall lieber früher anrufen und rechtzeitig Hilfe anfordern, weil die Rettung bei Tageslicht mit Hubschrauber wesentlich einfacher gewesen wäre, und die Wiederherstellung und Heilung besser verlaufen, wenn schwere Verletzungen durch längere Märsche nicht noch zusätzlich belastet und weiter geschädigt werden“, erklärt der Bergwacht-Einsatzleiter.
30.06.2018 -Bergwacht, Wasserwacht & „Christoph 14“ retten verletzten Bergsteiger aus der oberen Watzmann-Ostwand
Schwieriger Einsatz wegen Nebel und Wind: 42-jähriger Alleingeher rutscht am Beginn der Gipfelschlucht am Fels ab und stürzt einige Meter ab
SCHÖNAU AM KÖNIGSSEE – Einsatzkräfte der Bergwacht Berchtesgaden und die Besatzung des Traunsteiner Rettungshubschraubers „Christoph 14“ haben am Samstagnachmittag einen 42-jährigen Bergsteiger gerettet, der im oberen Teil der Watzmann-Ostwand am Beginn der Gipfelschlucht am Fels abgerutscht und einige Meter abgestürzt war und sich dabei eine offene Kopfverletzung zugezogen hatte. Die Retter schafften es, den Münchner trotz der schwierigen Sichtflugbedingungen mit umherziehenden Wolken und schwer einzuschätzender Windverhältnisse am Tau auszufliegen.
Der erfahrene Alleingeher war über den Berchtesgadener Weg aufgestiegen und dann an der Gipfelschlucht verunfallt, wobei er wegen seiner Kopfverletzung nicht mehr ohne Hilfe weiter aufsteigen konnte und gegen 14 Uhr bei der Leitstelle Traunstein einen Notruf absetzte. Auf seinem Weg zum Gipfel hatte er auch keine anderen Bergsteiger getroffen, die ihm hätten helfen können.
Der alarmierte Bergwacht-Einsatzleiter forderte neben „Christoph 14“ auch die BRK-Wasserwacht mit ihrem Rettungsboot an, um Einsatzkräfte und Ausrüstung zum Zwischenlandeplatz auf die Halbinsel Sankt Bartholomä zu bringen. Die Besatzung fand den Verletzten beim ersten Suchflug rasch und brachte einen Berchtesgadener Bergretter per Tau zur Unfallstelle, wobei schon im Anflug von allen Seiten die Nebelschwaden einfielen und die Sicht immer schlechter wurde. Der Retter versorgte den Mann, sicherte ihn in einem Rettungssitz und begann dann mit ihm den Abstieg, da der Nebel immer dichter wurde und innerhalb weniger Minuten nur noch Sichtweiten von rund zehn Metern vorherrschten. „Christoph 14“ wartete währenddessen in Kühroint und dann wieder in Sankt Bartholomä, von wo aus die Einsatzkräfte die Wolkenverhältnisse in der Wand gut beobachten und rasch reagieren konnten.
Durch die Wolken und den Wind wurde es in der Wand bei Temperaturen um die zehn Grad ohne Biwakplatz relativ ungemütlich, wobei die Retter zunächst davon ausgingen, dass es erst in der Nacht wieder aufklaren und erst dann ein sicherer Rettungsflug möglich sein würde. Dann kam aber alles anders: Nach einem Abstieg von rund 100 Höhenmetern riss es unerwartet kurzzeitig so weit auf, dass es der Pilot durch die Wolkenlücke schaffte, Retter und Patient per Tau aufnehmen und in einem Aufzug zum Landeplatz in Schönau am Königssee ausfliegen konnte. Nach dem Flug und auch die Nacht über bis Sonntagmittag blieb die obere Ostwand in Wolken. Die Hubschrauber-Notärztin untersuchte den Mann, der dann zur Kreisklinik Bad Reichenhall geflogen wurde.
30.06.2018 – Fußvereletzung Salet
Gegen 9.45 Uhr mussten Berg- und Wasserwacht eine 45-jährige Chinesin retten, die am Obersee kurz nach der Bootshütte in Richtung Fischunkelalm gestürzt war und sich den Fuß gebrochen hatte. Die Retter fuhren per Boot samt All-Terrain-Vehicle (ATV) über den Königssee, wobei die Bergwacht von Salet aus mit drei Einsatzkräften weiter zur Unfallstelle fuhr, die Frau versorgte und sie dann nach Salet brachte. Die Retter versorgten sie am Boot weiter, fuhren sie zur Seelände und übergaben sie an die Rettungswagen-Besatzung des Roten Kreuzes. Sechs ehrenamtliche Einsatzkräfte von Berg- und Wasserwacht waren bis 12 Uhr gefordert.
15.06.2018 – Internistisch erkrankter Patient Salet
Los gings kurz nach 10.30 Uhr für die BRK-Wasserwacht, die mit ihrem Rettungsboot zur Saletalm am Königssee ausrücken musste, wo ein akut internistisch erkrankter 78-jähriger Einheimischer medizinische Hilfe brauchte. Die Wasserretter fuhren mit der Besatzung eines Rettungswagens zur Einsatzstelle, versorgten den Mann auf dem Boot und brachten ihn zur Seelände – von dort aus gings per Rettungswagen zur Kreisklinik Bad Reichenhall. Drei Wasserretter waren rund zwei Stunden lang gefordert.
11.06.2018 – Patientin mit Kreislaufproblemen auf der Halbinsel Sankt Bartholomä verschwunden
Am Montagmittag kurz nach 13.30 Uhr wurde die Berchtesgadener Wasserwacht zusammen mit einer Rettungswagen-Besatzung des Berchtesgadener Roten Kreuzes auf die Halbinsel Sankt Bartholomä alarmiert, wo eine ausländische Touristin unter Kreislaufproblemen litt. Als die Retter mit dem Motorrettungsboot eintrafen, war die Frau verschwunden; sie konnten sie trotz intensiver Suche nicht mehr finden und rückten unverrichteter Dinge wieder ein.
09.06.2018 – Wasserretter ziehen toten 50-jährigen Mann aus der Saalach
Einsatzkräfte können Obdachlosen aus Bad Reichenhall in der Pidinger Au nicht mehr retten
PIDING – Wasserretter haben am Samstagnachmittag einen 50-jährigen Obdachlosen aus Bad Reichenhall aus der Saalach gezogen, der in der Pidinger Au zwischen der Staufenbrücke und dem Pidinger Steg leblos im Fluss trieb. Passanten sahen den Mann gegen 13.15 Uhr bei Bad Reichenhall im Wasser und setzten bei der Leitstelle Traunstein einen Notruf ab, die sofort ein Großaufgebot an Einsatzkräften losschickte, darunter die Freiwilligen Feuerwehren Piding, Ainring und Bad Reichenhall mit ihrer Tauchergruppe, die Schnell-Einsatz-Gruppen (SEG´n) der BRK-Wasserwacht aus Bad Reichenhall, Berchtesgaden, Freilassing-Ainring und Laufen-Leobendorf, die Einsatzleiterin Wasserrettung, den Traunsteiner Rettungshubschrauber „Christoph 14“ sowie den Landrettungsdienst mit Einsatzleiter, Notarzt und zwei Rettungswagen. Darüber hinaus waren mehrere Polizeibeamte aus Bad Reichenhall und Freilassing an der Suche beteiligt. Die Besatzung eines Transporthubschraubers der Bundespolizei, die gerade eine Übung mit der Bergwacht am Pidinger Klettersteig beendet hatte, konnte wegen Spritmangel nicht eingesetzt werden.
„Christoph 14“ nahm am Pidinger Sportplatz einen Wasserretter der Reichenhaller Feuerwehr auf und flog den Fluss ab; gleichzeitig suchten Fußmannschaften von Feuerwehr, Wasserwacht und Polizei vom Uferweg aus nach dem treibenden Mann, wobei die Retter den Vermissten kurze Zeit später an einer Sandbank zwischen Altenheim und Hagebau ausmachen konnten. Der Pilot setzte den Wasserretter im Schwebeflug beim Patienten ab; gleichzeitig querten weitere leinengesicherte Wasserretter den Fluss von der Pidinger in Richtung der Marzoller Seite. Sie sicherten den Mann und zogen ihn ans Pidinger Ufer, wo er mit einer Schleifkorbtrage an Land gebracht wurde; Notärzte und Notfallsanitäter konnten aber nichts mehr für den 50-Jährigen tun und nur noch den Tod feststellen. „Einsatzkräfte von Feuerwehr und BRK-Wasserwacht arbeiteten Hand in Hand sehr effektiv zusammen“, lobt Einsatzleiterin Sabrina Schauer.
Da zunächst die Identität unklar war und keine passende Vermisstenmeldung vorlag, rief die Polizei am Nachmittag mit Bildern der Tätowierungen und der Schuhe des Toten die Öffentlichkeit um Mithilfe auf. Am Abend stand dann fest, dass es sich um den 50-jährigen Obdachlosen handelt. Die genauen Umstände und wann, wo und wieso der Mann in den Fluss gestürzt war, ermittelt nun die Kripo. Erste gewonnene Erkenntnisse lassen nicht auf eine Gewalttat schließen; jedoch sind laut Polizei weitere Maßnahmen zur Klärung nötig.
Die Einsatzkräfte der Wasserwacht Berchtesgaden konnten noch während der Anfahrt den Einsatz abbrechen.
05.06.2018 – BRK-Wasserwacht & Notarzthubschrauber „Martin 1“ versorgen akut intern erkrankten 59-Jährigen in Sankt Bartholomä
Einsatzkräfte der BRK-Wasserwacht, die Besatzung eines BRK-Rettungswagens und des Pongauer Notarzthubschraubers „Martin 1“ haben am Dienstag einen akut intern erkrankten 59-Jährigen aus Mittelfranken versorgt, der gegen 15.20 Uhr auf der Halbinsel Sankt Bartholomä medizinische Hilfe brauchte. Die Wasserwacht und die Rettungswagen-Besatzung fuhren per Boot zur Einsatzstelle; „Martin 1“ flog den Mann dann zur Christian-Doppler-Klinik nach Salzburg.
31.05.2018 – Drei Einsätze hintereinander: Gesichtsverletzung Salet, verstiegene Wanderer am Naßen Palfen und erschöpfte Bergwanderin im Kaunersteig
Am Donnerstag gegen 14.30 Uhr musste die BRK-Wasserwacht mit ihrem Rettungsboot zur Anlegestelle Salet ausrücken, wo eine 30-jährige Taiwanesin mit einer Gesichtsverletzung nach einem Sturz auf Hilfe wartete. Die Wasserretter versorgten die Frau und brachten sie zur Seelände; per Rettungswagen gings weiter zur Kreisklinik Berchtesgaden.
Kurz nach 15.30 Uhr folgte der nächste Notruf: Ein Münchener und sein 13-jähriger Sohn hatten sich im freien Aufstieg vom Königssee über den Nassen Palfen einem verfallenen Steig folgend verstiegen und saßen rund 40 Meter über dem Wasser im Steilhang fest. Die BRK-Wasserwacht brachte die Bergwacht per Boot zur Einsatzstelle. Die drei Retter stiegen vom See aus auf, sicherten die Beiden und seilten sie dann bis zum Ufer ab – per Boot gings zur Seelände zurück.
Kurz nach 17.30 Uhr ging der an diesem Tag letzte Bergwacht-Notruf wegen einer erschöpften 54-jährigen Frau ein, die die sich im Abstieg von der Gotzenalm über den Kaunersteig nach Salet mit ihrem Mann verstiegen hatte; der Mann war ins Tal abgestiegen, um Hilfe zu holen – die erschöpfte aber unverletzte Frau konnte kurz vor den ersten Treppen nicht mehr weiter. Als die Retter per Boot anfuhren, sahen sie die Frau bereits, die es dann doch noch geschafft hatte, bis zum Seeufer abzusteigen. Die beiden wurden per Boot zur Seelände zurückgebracht – der Einsatz dauerte bis 19 Uhr.
30.05.2018 – Gesichtsverletzung nach Sturz an der Eiskapelle
Am Mittwoch gegen 14.30 Uhr stürzte eine 41-jährige Frau am oberen Ende der Eiskapelle unterhalb der Watzmann-Ostwand beim Wandern und verletzte sich nach erster Einschätzung schwerer im Gesicht. „Christoph 14“ flog mit einem Berchtesgadener Bergretter direkt zur Einsatzstelle und versorgte die Patientin notärztlich; sie wurde danach direkt zur Kreisklinik Bad Reichenhall geflogen. Die BRK-Wasserwacht brachte zeitgleich die Bergwacht mit ihrem All-Terrain-Vehicle (ATV) per Boot über den See nach Sankt Bartholomä – die Bergretter fuhren ebenfalls zur Einsatzstelle und halfen bei der Versorgung. Die Einsatzkräfte holten dann den Mann und die beiden Kinder der Verunfallten ab und brachten sie zur Seelände zurück. Der Einsatz dauerte bis 17.30 Uhr.
11.05.2018 – Krankentransport nach Blockade
Am Freitag, den 11. Mai gegen 13.30 Uhr ging ein Notruf wegen einer blockierten Wanderin im Bereich des Halsköpfls im Steinernen Meer ein; die Frau traute sich wegen Altschnee im Steilgelände nicht mehr weiter und musste per Tau ausgeflogen werden. Die Besatzung des Salzburger Notarzthubschraubers „Christophorus 6“ und ein Berchtesgadener Bergretter holten die Unverletzte per Tau ab, flogen sie zum Zwischenlandeplatz und dann mit ihren beiden Brüdern zur Halbinsel Sankt Bartholomä, wo sie von der BRK-Wasserwacht abgeholt wurden. Die junge Frau und ihre zwei Brüder wurden zur Seelände transportiert und gingen danach selbstständig in ärztliche Behandlung.
07.05.2018: Knieverletzung zwischen Salet und Obersee
Am Montagmittag gegen 13.00 Uhr wurden die Bergwacht Berchtesgaden und die Wasserwacht Berchtesgaden wieder nach Salet alarmiert. Ein gestürzter Patient hat sich auf dem Weg zwischen Salet und Obersee eine Knieverletzung zugezogen. Ersthelfer betreuten den Patienten und brachten ihn bis zur Anlegestelle Salet. Nach Eintreffen der ehrenamtlichen Rettungskräfte wurde der Patient am Boot von Berg- und Wasserwacht versorgt, zur Seelände transportiert und dort dem Landrettungsdienst zum Weitertransport ins Krankenhaus Berchtesgaden übergeben.
06.05.2018: Ersthelfer retten 70-jährige Polo-Fahrerin aus der Königsseer Ache
Einheimische stürzt mit Kleinwagen in den Fluss und kommt mit leichten Verletzungen davon
SCHÖNAU AM KÖNIGSSEE – Am Sonntagabend gegen 18.45 Uhr ist eine 70-jährige Schönauerin mit ihrem VW-Polo in die hochwasserführende Königsseer Ache gestürzt und nach erster Einschätzung des Roten Kreuzes nur leicht verletzt worden, da sie beherzte Ersthelfer aus dem Fahrzeug retteten.
Den Ermittlungen der Berchtesgadener Polizei zufolge war die Einheimische auf der Untersteiner Straße in Richtung Schönau am Königssee unterwegs. Gegenüber der Gaststätte Waldstein fuhr sie aus bisher ungeklärten Gründen in einer Rechtskurve geradeaus weiter und stürzte mit dem Kleinwagen eine steile Böschung hinab. Das Fahrzeug blieb dann in der Königsseer Ache liegen, die aktuell relativ viel Wasser führt. Die 70-Jährige konnte sich selbst nicht befreien – zwei Passanten, die den Unfall gehört hatten, setzten einen Notruf ab und schafften es, die nur leicht Verletzte aus dem Auto und aus dem Wasser zu retten, noch bevor die ersten Rettungskräfte eintrafen.
Die Leitstelle Traunstein schickte sofort ein Großaufgebot an Einsatzkräften zum Unfallort, da nicht klar war, ob der Kleinwagen abtreibt und wie viele Insassen aus dem Wasser gerettet werden müssen, darunter die heimischen Freiwilligen Feuerwehren aus Königssee und Schönau, die Schnell-Einsatz-Gruppen der BRK-Wasserwacht aus Berchtesgaden, Bad Reichenhall, Freilassing-Ainring und Laufen-Leobendorf, den Einsatzleiter Wasserrettungsdienst, das Team des Einsatzleitwagens der BRK-Bereitschaften, den Innsbrucker Notarzthubschrauber „Christophorus 1“ und den Landrettungsdienst des Roten Kreuzes mit dem Berchtesgadener Notarzt, dem Einsatzleiter, einem Rettungswagen aus Berchtesgaden und einem Rettungswagen aus Hallein.
Ein Großteil der anrückenden Kräfte konnte noch auf der Anfahrt wieder umkehren. Die Berchtesgadener Wasserwacht und die heimischen Feuerwehren sicherten das Fahrzeug am Flussufer und unterstützten bis in die Nacht hinein die aufwendige Bergung mit einem Kran einer Spezialfirma und waren bis kurz vor Mitternacht gefordert. Beamte der Berchtesgadener Polizei nahmen den genauen Hergang auf.
06.05.2018 – Verdacht Herzinfarkt im Bereich Obersee
Am Sonntag Mittag wurden die Bergwacht Berchtesgaden, die Wasserwacht Berchtesgaden und der Rettungshubschrauber „Christoph 14“ aus Traunstein Richtung Obersee alarmiert. Auf dem Wanderweg zwischen Salat und Obersee erlitt eine 27jährige Atemattacken und auch eine kurze Bewusstlosigkeit.
Der Rettungshubschrauber konnte fast direkt an der Patientin landen, versorgte diese und transportierte die Frau ins Krankenhaus nach Bad Reichenhall. Die alarmierte Bergwacht und Wasserwacht musste nicht mehr eingreifen.
21.04.2018 – Vermisster Hund am Königssee Wasserfall
Am Samstagabend gegen 19.30 Uhr wurde die Wasserwacht Berchtesgaden zum Königssee alarmiert.
Einem amerikanischem Urlauberpärchen ist am Königsbach-Wasserfall ein kleiner Chihuaha entlaufen. Vermutlich ist der Hund im Bereich Wasserfall abgestürzt.
Die ehrenamtlichen Wasserretter fuhren zusammen mit dem Pärchen zum Wasserfall, suchten den kompletten Uferbereich und die unteren Gumpen des Wasserfalls ab.
Nach erfolgloser Suche wurde der Einsatz abgebrochen.
Sollte der Hund gesichtet werden, bitte informieren Sie den Tierschutzverein Berchtesgaden unter:
08652 / 977 732 oder 08652 / 94 8600.
Wir danken für die Mithilfe!
Symbolbild Wasserfall Königssee
14.und 15.04.2018 – Zwei Einsätze am Wochenende:
Durchnässtes Kind in St. Bartholomä und nächtliche Rettungsaktion
Durchnässtes Kind
Am Samstag gegen 13.30 Uhr ging ein Notruf vom Königssee ein, wo sich ein zweijähriger Bub am Bootssteg an der Seelände von seiner Mutter losgerissen hatte und ins Wasser gestürzt war. Die Mutter sprang nach und zog ihr Kind an Land. Da beide rund zwei Minuten lang im nur neun Grad kalten Wasser waren, forderte die alarmierte BRK-Wasserwacht einen Rettungswagen nach – bis die Einsatzkräfte eintrafen, hatten Ersthelfer die Familie bereits mit trockener Kleidung versorgt und die Schifffahrt einen geschützten Raum zur Verfügung gestellt.
Aufwendige, neunstündige Rettungsaktion: Berchtesgadener Bergretter sind die ganze Nacht lang für verstiegenen und erschöpften Wanderer im Einsatz
SCHÖNAU AM KÖNIGSSEE – Die Bergwacht Berchtesgaden war in der Nacht von Sonntag auf Montag in einer aufwendigen, neunstündigen Rettungsaktion für einen erschöpften 58-jährigen Wanderer im Einsatz, der im absturzgefährlichen Steilgelände des Feuerpalfens am Königssee-Südostufer in die Dunkelheit geraten war und rund 250 Höhenmeter unterhalb des Aussichtspunkts 800 Meter über dem Königssee festsaß.
Der Mann war mit dem Kursboot zur Halbinsel Sankt Bartholomä gefahren, dann über den verfallenen Oberlahnersteig (Neiger) am Westufer weiter bis zur Saletalm gewandert und einem GPS-Track auf seiner Uhr gefolgt, wobei er am Ostufer immer weiter durch das Steilgelände des Feuerpalfens aufstieg und schließlich ohne Licht und Seil in die Dunkelheit geriet.
Als am Sonntagabend kurz nach 21 Uhr der Notruf einging, versuchten die Einsatzkräfte den Mann zunächst zu finden, wobei ihn die BRK-Wasserwacht mit ihrem Rettungsboot vom See aus ziemlich hoch in der Wand entdeckte. Ein Aufstieg vom Ufer aus war geländebedingt nicht möglich, weshalb zwölf Einsatzkräfte der Bergwacht Berchtesgaden mit Fahrzeugen bis zur Gotzentalalm fuhren und von dort aus aufgrund des vielen und weichen Altschnees im Pendelverkehr mit dem All-Terrain-Vehicle (ATV) bis zum Aussichtspunkt gebracht wurden und auch teilweise eine Stunde lang zu Fuß durch den Schnee stapften.
Die Einsatzkräfte der Wasserwacht lotsten die Bergwacht-Einsatzkräfte anhand der Lichtzeichen vom Boot aus zur Einsatzstelle.
Die Bergretter mussten dann in einer sehr aufwendigen Aktion rund 250 Meter tief bis zu dem Mann abseilen, ihn sichern und dann am Seil nach oben ziehen. Der Mann war unverletzt, hatte allerdings seinen Rucksack verloren, der über die Wandstufen abgestürzt war und nicht mehr geborgen werden konnte. Gegen 5 Uhr waren alle wieder sicher im Tal und gegen 6 Uhr alle Aufräumarbeiten beendet. Gerade als die ersten ehrenamtlichen Einsatzkräfte nach einer schlaflosen Nacht weiter zu ihrem Arbeitsplatz fahren wollten, löste die Leistelle Traunstein kurz nach 7.50 Uhr erneut Alarm aus: Auf der Baustelle an der Jenner-Mittelstation brauchte ein akut internistisch erkrankter 30-jähriger Tiroler notärztliche Hilfe. Der Mann wurde vom Landrettungsdienst medizinisch versorgt und dann zur Kreisklinik Bad Reichenhall gebracht.
Der Einsatz war für die Wasserwacht Berchtesgaden gegen 2.00 Uhr morgens beendet.
05.03.2018: Bergwacht sucht die halbe Nacht nach vermeintlich vermisstem Tourengeher auf der Großen Reibn
Missverständnis über Zeitpunkt der Rückkehr zwischen Vater und Sohn und fehlender Handy-Empfang – Bergwacht findet Vermissten gegen 5.30 Uhr schlafend am Kärlingerhaus
SCHÖNAU AM KÖNIGSSEE – Ein Großaufgebot der Bergwachten Berchtesgaden und Ramsau und die BRK-Wasserwacht haben die halbe Nacht über nach einem vermeintlich vermissten Skitourengeher auf der Großen Reibn rund um den Königssee gesucht und den 21-jährigen Vermissten aus dem Landkreis Rosenheim dann gegen 5.30 Uhr schlafend und gesund im Winterraum des Kärlingerhauses am Funtensee gefunden. Wie bereits oft zuvor bei ähnlichen mehrtägigen Bergtouren im Hagengebirge und im Steinernen Meer hatten ein Missverständnis über den Zeitpunkt der Rückkehr, der fehlende Handy-Empfang im Gebirge und die daraus resultierende fehlende Rückmeldung zwischen Sohn und Vater einen vermeidbaren Sucheinsatz bei widrigen Wetterverhältnissen ausgelöst.
Der besorgte Vater meldete sich am Montagabend bei der Berchtesgadener Polizei, da der Sohn eigentlich bereits zurücksein wollte, sich nicht mehr gemeldet hatte und sein Auto verlassen am Parkplatz Hinterbrand stand – sein Handy hatte kein Netz und war nicht erreichbar, weshalb die Angehörigen sich Sorgen machten, dass etwas passiert sein könnte. Die Leistelle Traunstein alarmierte daraufhin kurz nach 23 Uhr die Bergwachten Berchtesgaden und Ramsau sowie die BRK-Wasserwacht, die die Berchtesgadener Einsatzkräfte per Boot über den Königssee brachte, der ab der Halbinsel Sankt Bartholomä stellenweise mit einer dünnen Eisschicht bedeckt ist; vom Südwestufer zwischen Bartholomä und dem Eisbach aus stiegen sie mit Tourenskiern bei widrigen Wetterverhältnissen mit Regen und Schneefall zum Funtensee auf, wobei sie den Vermissten dann gegen 5.30 Uhr schlafend und unversehrt im Winterraum des Kärlingerhauses fanden.
Weitere Mannschaften der Bergwacht Ramsau stiegen über das Wimbachgries zum Loferer und Leoganger Seilergraben und zum Hundstodgatterl auf, um dort zu suchen, da es zunächst keinerlei Anhaltspunkte gab, wo der Mann sein könnte. Er war seit Sonntag allein unterwegs, hatte für die lange Skitour zwei bis drei Tage eingeplant und bereits auf der Wasseralm übernachtet. Die Besatzung des ebenfalls angeforderten nachtflugtauglichen Polizeihubschraubers „Edelweiß 7“ musste nur wenige Kilometer nach dem Start am Münchner Flughafen wegen Nebel abbrechen und konnte nicht bei der Suche unterstützen. Die Bergretter fuhren dann bei Tagesanbruch wieder in Richtung Königssee ab und wurden gegen 9 Uhr am Morgen von der BRK-Wasserwacht per Boot zur Seelände zurückgebracht. Insgesamt waren 20 Bergretter bis zu zehn Stunden lang im Einsatz.