20./21.07.2020: Unruhige Nacht für Bergwacht und Wasserwacht am Königssee-Ostufer
Am späten Nachmittag Bewusstloser in Sankt Bartholomä – Verstiegene & Wild-Camper am Ostufer
FORST KÖNIGSSEE – Die Einsatzkräfte der Bergwacht und der Wasserwacht Berchtesgaden waren in der Nacht von Montag auf Dienstag bei drei Einsätzen in Folge am Königssee-Ostufer gefordert; bereits am späten Nachmittag kurz nach 17 Uhr musste die BRK-Wasserwacht zusammen mit dem Salzburger Notarzthubschrauber „Christophorus 6“ auf die Halbinsel Hirschau ausrücken, wo in Sankt Bartholomä ein 78-jähriger Urlauber aus Ostdeutschland bewusstlos zusammengebrochen war. Die Wasserretter versorgten den Patienten und flogen ihn dann zur Kreisklinik Bad Reichenhall; die Wasserwacht brachte die betroffene Frau mit dem Rettungsboot zur Seelände zurück.
Gegen 22.45 Uhr musste zunächst die Bergwacht Berchtesgaden wegen zwei verstiegener Urlauber aus Rheinland-Pfalz ausrücken, die barfuß am Königssee-Ostufer unterwegs waren; rund eine Stunde später forderte der Einsatzleiter die BRK-Wasserwacht mit ihrem Rettungsboot nach – die Bergwacht hatte den Mann und die Frau gefunden, und war mit ihnen zum so genannten Nuttenbaum am Seeufer abgestiegen. Die Einsatzkräfte versorgten die 24-jährige Frau am Boot, die sich an beiden Füßen verletzt hatte und übergaben sie gegen 1 Uhr an der Seelände an eine Rettungswagen-Besatzung des Berchtesgadener Roten Kreuzes, die sie in die Kreisklinik Bad Reichenhall brachte. Gegen 0.40 Uhr traf die Bergwacht auch noch zwei weitere Leute im steilen Ostufer auf dem Weg zum Königsbach und konnte sie überreden umzukehren.
Bei der Rückfahrt mit dem Rettungsboot entdeckten die Einsatzkräfte Lichtquellen auf Höhe des Königsbach-Wasserfalls: Zwei Radfahrer waren von der Gotzentalalm aus über den Kesselsteig zum Seeufer hinab und wollten dann über den verfallenen Ostufer-Steig zur Seelände zurück. Die Wasserwacht konnte beide überzeugen, dass sie nicht weiterkommen, nahm sie mit dem Boot auf und brachte sie ebenfalls zur Seelände. Die Radler hatten in Kessel zwei biwakierende Fernwanderer aus Tirol getroffen, die vom Steinernen Meer kommend mit ihren großen Rucksäcken nicht den verfallenen Ostufer-Steig weitergehen wollten. Da Campen im Nationalpark nicht erlaubt ist und die Wanderer auch nicht mehr über das Ostufer weiterkamen, holte sie die Wasserwacht gegen 1.30 Uhr ebenfalls mit ihrem Rettungsboot ab und brachte sie zur Seelände. Die Einsatzkräfte waren bis 2.30 Uhr unterwegs.